logo Einloggen

Tinea barbae

Synonyme: Sycosis parasitaria, Bartmykose, Bart-Trichophytie, Sycosis barbae

1. Definition

Tinea barbae ist eine durch Dermatophyten ausgelöste, follikuläre Mykose im Bartbereich bei Männern. Sie verläuft meist hochentzündlich und geht gelegentlich mit einem ausgeprägten Krankheitsgefühl einher.

2. Ätiologie

Die Erkrankung wird häufig von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen, wie z.B. von Rindern oder Nagetieren. Erreger einer Tinea barbae sind beispielsweise Trichophyton mentagrophytes und Trichophyton ver­ruco­sum.

3. Symptome

Im Anfangsstadium kommt es zu herdförmigen, zunächst entzündlichen und schuppenden Rötungen. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu umschriebenen Follikulitiden, furunkuloiden Knoten, zahlreichen follikulären Pusteln und konfluierenden Abszedierungen kommen. Die erkrankten Barthaare können schmerzlos epiliert werden. Außerdem kann es zu Schwellungen der regionalen Lymphknoten und zu Störungen des Allgemeinbefindens mit Fieber kommen.

4. Diagnostik

Die Diagnose einer Tinea barbae wird anhand des klinischen Erscheinungsbildes und durch einen Erregernachweis mittels Nativpräparat und Kultur gestellt.

5. Histologie

Histologische Untersuchungen sind in den meisten Fällen aufgrund der eindeutigen klinischen und mikrobiologischen Befunde nicht notwendig. Im histologischen Befund zeigt sich eine perifollikuläre, einschmelzende, neutrophile Dermatitis mit Erregernachweis (PAS) im Follikelepithel.

6. Differentialdiagnosen

7. Therapie

Der vorhandene Bart sollte entfernt werden. Zur Lokaltherapie werden über mehrere Wochen Imidazol-Antimykotika verwendet, wie beispielsweise Bifonazol, Miconazol oder Clotrimazol. Liegt ein ausgedehnter Krankheitsbefall vor, versagt die topische Therapie oder besteht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, ist eine systemische Therapie indiziert. Medikamente, die dabei eingesetzt werden, sind:

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

8. Prognose

Bei geeigneter Therapie erfolgt die Abheilung innerhalb von 4 bis 6 Wochen. Spontanheilungen sind ebenfalls möglich.

9. Bemerkungen

Die Tinea barbae kann bei Landwirten durch den Kontakt mit infizierten Großtieren beruflich bedingt sein. In diesen Fällen ist die Tinea barbae nach der Nummer 3102 der Berufskrankheitenverordnung über das Hautarztverfahren meldepflichtig.

10. Quellen

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Fabian Geßner
Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Fiona Walter
DocCheck Team
Inga Haas
DocCheck Team
Dr. med. Norbert Ostendorf
Arzt | Ärztin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
05.05.2022, 13:52
17.021 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...