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Pityriasis rosea

Synonym: Röschenflechte
Englisch: pityriasis rosea

1. Definition

Die Pityriasis rosea ist eine akut verlaufende Hauterkrankung unklarer Ursache, die sich durch ein charakteristisches, vorwiegend stammbetontes Exanthem auszeichnet.

2. Ätiologie

Die Ursachen der Pityriasis rosea sind unklar. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei der Erkrankung um die Zweitmanfestation einer Infektion mit Herpes-Viren des Typs 6 (HH6) oder 7 (HH7) handelt. Dieses Virus konnte aus Blut, Hautläsionen und Lymphozyten von Patienten mit Pityriasis rosea isoliert werden. Da gegen diese Herpes-Viren aufgrund der hohen Durchseuchungsrate bei den meisten Menschen Immunität besteht, wird die Erkrankung im Regelfall nicht übertragen. Der definitive Beleg für diese Theorie steht derzeit (2015) noch aus.

Patienten mit Atopien, seborrhoischer Dermatitis oder Acne vulgaris scheinen ein höheres Erkrankungsrisiko zu besitzen.

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3. Symptomatik

Das Exanthem beginnt in etwa 3/4 aller Fälle zunächst mit einer einzeln stehenden Effloreszenz, dem Primärmedaillon. Typische Prädilektionsstellen sind der Körperstamm, die Oberarme oder -schenkel und der Nacken. Das Gesicht ist nur selten befallen. Das Primärmedaillon erscheint als einzelner, rundlicher bis ovaler Fleck mit randbetonter Rötung und randständiger, nach innen gerichteter (colleretteartiger) Schuppung.

Innerhalb von 7-14 Tagen entwickeln sich weitere rosafarbene Effloreszenzen, die sich über den gesamten Stamm und die proximalen Extremitätenabschnitte ausbreiten können. Die Effloreszenzen können eine sehr unterschiedliche Formensprache aufweisen, z.B. mit sehr großen (Pityriasis rosea gigantea) oder an eine Urtikaria erinnernden Herden (Pityriasis rosea urticata). Daneben können vesikuläre, pustulöse, purpuriforme und Erythema multiforme–ähnliche Effloreszenzen beobachtet werden.

Nach 3-4 Wochen beginnt das Exanthem in der Reihenfolge des Erscheinens langsam abzuheilen und ist in der Regel nach 6-10 Wochen vollständig verschwunden. Vereinzelt können Hyper- oder Hypopigmentierungen zurückbleiben. In seltenen Fällen kann es zu schweren oder protrahierten Verläufen kommen, bei denen das Exanthem über mehrere Monate weiter besteht.

4. Diagnose

Liegt ein typischer Krankheitsverlauf vor, kann die Diagnose aufgrund des klinischen Bildes gestellt werden. Bei atypischen Verläufen kann die Diagnose hingegen schwierig sein. In diesen Fällen kann eine Hautbiopsie zur weiteren Klärung beitragen. Zur Zeit (2009) gibt es keinen Labortest, mit dem sich eine Pityriasis rosea direkt nachweisen lässt.

5. Pathohistologie

Im Hautbiopsat finden sich eine herdförmige Keratose und vielkernige Riesenzellen. Oberflächlich sieht man perivaskuläre Infiltrate, die Lymphozyten und Makrophagen enthalten. Das Stratum granulosum der Epidermis fehlt oder ist vermindert.

6. Differentialdiagnosen

7. Therapie

In der Regel ist keine Therapie notwendig, da die Krankheit von selbst ausheilt. Eine unnötige Reizung der Haut, z.B. durch heiße Bäder oder Sauna sollte vermieden werden.

Wenn Juckreiz besteht, können geeignete juckreizstillende Externa, z.B. gering dosierte Glukokortikoid-Cremes, oder Antihistaminika verordnet werden. Kontrolliert verabreichtes UV-Licht, Erythromycin und Famciclovir sollen den Heilungsverlauf beschleunigen.

Stichworte: Exanthem, Hauterkrankung
Fachgebiete: Dermatologie

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