Hautbiopsie
Definition
Eine Hautbiopsie ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) aus der Haut. Sie ermöglicht die anschließende dermatopathologische Beurteilung.
Indikation
- Histopathologische Abklärung unklarer Hautbefunde
- Differentialdiagnostik von Neuropathien
Formen
Die Hautbiopsie ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der unter sterilen Bedingungen durchgeführt wird. Der entsprechende Hautbezirk wird ausreichend desinfiziert und durch Infiltrationsanästhesie mit einem Lokalanästhetikum analgesiert. Im Anschluss an die Hautentnahme erfolgt die Versorgung durch eine Wundnaht und/oder einen Wundverband.
- Exzisionsbiopsie: Sie ist die Standardmethode bei kleineren Hautveränderungen. Der suspekte Hautbezirk wird mit dem Skalpell im Gesunden ausgeschnitten und dadurch im Ganzen entfernt. Die dadurch entstandene Hautspindel ermöglicht eine umfassende Beurteilung aller Hautschichten.
- Inzisionsbiopsie: Die Inzisionsbiopsie wird bei größeren Läsionen angewendet, um einen repräsentativen Teil des veränderten Gewebes zu entnehmen - zum Beispiel wird mit dem Skalpell eine Gewebespindel im Randbezirk der Hautveränderung ausgeschnitten. Die Inzisionsbiopsie ist nur eine Probeexzision. Bei verdächtigem Befund ist im Gegensatz zur Exzisionsbiopsie eine zweite Sitzung zur vollständigen Entfernung des Befundes notwendig.
- Stanzbiopsie: Hier erfolgt die Gewebeentnahme durch eine Hautstanze. Die Stanzbiopsie eignet sich gut für kleinere Gewebeentnahmen, da sie einfacher als eine Exzisionsbiopsie durchzuführen ist. Wenn sie bei größeren Hautveränderungen angewendet wird, stellt sie eine Variante der Inzisionsbiopsie dar.
- Shavebiopsie: Die Shavebiopsie oder Rasurbiopsie wird bei Hautveränderungen gewählt, die nur eine oberflächliche Ausdehnung haben, d.h. die auf die Epidermis und das obere Korium beschränkt sind. Diese Methode erzeugt eine kleinere Narbe. Sie ermöglicht aber keine Aussage über die Tiefenausdehung einer Läsion.
- Kürettage: Die Kürettage mit dem scharfen Löffel wird wie die Shavebiopsie bei intraepidermalen Läsionen eingesetzt. Ein Nachteil ist, dass das fragmentierte Gewebe histopathologisch schwer zu beurteilen ist.
Fachgebiete:
Dermatologie, Pathologie
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