Furunkel
von lateinisch: furunculus - kleiner Dieb
Synonym: Furunculus
Englisch: boil, furuncle
Definition
Ein Furunkel ist eine eitrige Entzündung eines Haarfollikels und des ihn umgebenden Subkutangewebes - meist hervorgerufen durch eine Infektion mit Staphylococcus aureus. Der Furunkel ist eine Form des Abszesses, er kann an jeder behaarten Stelle der Haut auftreten.
Effloreszenz
Furunkel sind rote, derbe und schmerzhafte Knoten, die aufgrund einer zentralen Nekrose einschmelzen. Der Eiter des Furunkels wird dabei nach außen abgestoßen. Der Furunkel heilt unter Narbenbildung ab.
Prädilektionsstellen
Risikofaktoren
Das Risiko für die Bildung von Furunkeln ist bei Bestehen zellulärer Immundefekte (z.B. Leukopenie) oder bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) erhöht.
Therapie
Der Furunkel wird mit Ichthyol-Salbe (Zugsalbe) behandelt. Später folgt die chirurgische Inzision mit Streifeneinlage, um den Sekretabfluss zu sichern. Die Therapiesicherheit wird durch einen Abstrich und ein Antibiogramm erhöht. Fusidinsäurehaltige Externa (z.B. Fusicutan® Creme) kommen ebenfalls häufig zum Einsatz.
Rezepturen für die Lokaltherapie
- Triclosan-Creme 2% (NRF 11.122.) ad 30,0 g
- Polihexanid-Macrogolsalbe 0,04%/0,1% (NRF 11.137.) ad 30,0 g
CAVE: Bei Nasenfurunkeln und Lippenfurunkeln ist diese Form der Therapie wegen der Gefahr einer septischen Sinusthrombose nicht indiziert.
Zusätzlich - vor allem bei größeren Furunkeln - kann die systemische Gabe von Antibiotika erfolgen, insbesondere von Substanzen, die gegen Staphylokokkus aureus wirksam sind, wie z.B. Cefpodoxim oder Amoxicillin/Clavulansäure. Durch frühzeitige, suffiziente antibiotische Therapie können ausgedehnte chirurgische Interventionen, Komplikationen und Rezidivneigung häufig vermieden werden.