von lateinisch: furunculus - kleiner Dieb
Synonym: Furunculus
Englisch: boil, funruncle
Das Furunkel ist die eitrige Entzündung eines Haarfollikels und des ihn umgebenden subkutanen Gewebes - meist hervorgerufen durch eine Infektion mit Staphylococcus aureus. Das Furunkel ist eine Form des Abszesses, es kann an jeder behaarten Stelle der Haut auftreten.
Furunkel sind rote, derbe und schmerzhafte Knoten, die aufgrund einer zentralen Nekrose einschmelzen. Der Eiter des Furunkels wird dabei nach außen abgestoßen. Das Furunkel heilt unter Narbenbildung ab.
Das Risiko für die Bildung von Furunkeln ist bei Bestehen zellulärer Immundefekte (z.B. Leukopenie) oder bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) erhöht.
Das Furunkel wird mit Ichthyol-Salbe (Zugsalbe) behandelt. Später folgt die chirurgische Inzision mit Streifeneinlage, um den Sekretabfluss zu sichern. Die Therapiesicherheit wird durch einen Abstrich und ein Antibiogramm erhöht. Fusidinsäurehaltige Externa (z.B. Fusicutan® Creme) kommen ebenfalls häufig zum Einsatz.
CAVE: Bei Nasenfurunkeln und Furunkeln an der Oberlippe ist diese Form der Therapie wegen der Gefahr einer septischen Sinusthrombose nicht indiziert.
Zusätzlich - vor allem bei größeren Furunkeln - kann die systemische Gabe von Antibiotika erfolgen, insbesondere von Substanzen, die gegen Staphylokokkus aureus wirksam sind, wie z.B. Cefpodoxim oder Amoxicillin/Clavulansäure. Durch frühzeitige, suffiziente antibiotische Therapie können ausgedehnte chirurgische Interventionen, Komplikationen und Rezidivneigung häufig vermieden werden.
Fachgebiete: Allgemeine Chirurgie, Dermatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 30. Oktober 2017 um 17:17 Uhr bearbeitet.
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