Epidermophyton floccosum
Englisch: Epidermophyton floccosum
Definition
Epidermophyton floccosum ist der einzige humanpathogene Pilz aus der Gruppe der Epidermophyten und wird als Dermatophyt bezeichnet, der zu einer Pilzerkrankung, der sogenannten Dermatophytose (Tinea), führen kann.
Allgemeines
Dermatomykosen werden hauptsächlich durch Fadenpilze (Dermatophyten), seltener durch Sprosspilze wie Candida albicans verursacht. Die Erkrankung betrifft meist oberflächliche Hautschichten und dringt nur selten tief bis in die Dermis und Subkutis ein. So können bei der Tinea sowohl verhornte Hautpartien, als auch Nägel und Haare befallen sein.
Erregergattungen
Epidermophyton floccosum kommt weltweit vor und befällt Haut und Nägel, wobei vor allem die Leistengegend und die Zehen betroffen sind.
Zu den Dermatophyten gehören neben Epidermophyton floccosum zwei weitere Gattungen, die eine Dermatophytose hervorrufen können: Microsporum und die Trichophyten. Allen drei ist gemeinsam, dass sie Fadenpilze darstellen (Hyphen) und die für ihr Wachstum nötige Energie aus Kohlenhydrat- und Keratinabbau (mit Hilfe des Enzyms Keratinase) gewinnen. Aufgrund morphologischer Unterschiede jedoch ist es möglich, sie auseinanderzuhalten. So zeigt Epidermophyton floccosum mäßig schnell wachsendes Verhalten in der Kultur, wobei die samtartigen Kolonien eine graue, gelbliche oder auch bräunliche Farbe aufweisen können. Weiter hat der Erreger ein septiertes Myzel und es können Makrokonidien vorkommen, während Mikrokonidien fehlen.
Übertragung
Epidermophyton floccosum können entweder durch direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung, oder auch durch Kontakt mit infizierten Tieren oder vom Erdboden auf den Menschen übertragen werden.
Klinik
- Hautmykose: Die Tinea corporis zeichnet sich vor allem durch rote, schuppende Effloreszenzen aus, die zentral beginnen und sich zunehmend in die Peripherie ausbreiten. Bei Epidermophyton floccosum kommt es vor allem zur Tinea pedis oder Tinea manum.
- Onychomykose: Nagelmykosen, auch Tinea unguium genannt, erkennt man an brüchig und bräunlich werdenden Nägeln.
Diagnostik
Je nach Befallsregion dienen entweder vom Läsionsrand abgehende Schuppen oder Nagelschabsel als Patientenmaterial. Die Erreger können sowohl mikroskopisch als auch nach Anzucht in einer Kultur (z.B. Sabouraud-Agar) nachgewiesen werden. Zusätzlich zur Pilzkultur ist auch ein Erregernachweis mittels PCR möglich.
Therapie
Lokal werden unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt. So erweisen sich Fluconazol und Itraconazol als besonders erfolgreich bei der Behandlung einer durch Trichophyten verursachten Erkrankung, während Voriconazol gegen alle Dermatophyten wirksam ist. Auch Terbinafin oder Triazole werden verabreicht, insbesondere bei starken Befall. Griseofulvin ist in Deutschland außer Handel.