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Wurmerkrankung

(Weitergeleitet von Wurmbefall)

Synonyme: Wurminfektion, Helminthose, Helminthiasis
Englisch: helminthiasis

1. Definition

Bei einer Wurmerkrankung handelt es sich um einen Befall mit parasitischen Helminthen.

2. Ursachen

Die Aufnahme von Wurmeiern führt zu einer Wurmerkrankung. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen. So kann man sich durch unzureichend gegartes Fleisch mit dem Schweinebandwurm oder dem Rinderbandwurm infizieren. Die Eier des Fuchsbandwurms und des Hundebandwurms finden sich besonders oft auf Waldbeeren und Pilzen, so dass bei deren Verzehr eine hohe Infektionsgefahr besteht. Aber auch der bloße Umgang mit infizierten Tieren oder das Baden in Seen, in denen Eier abgelegt sind, kann in einer Wurmerkrankung resultieren.

3. Symptome

Es kann zu gastrointestinalen Störungen kommen. Da sich der Wurm sozusagen miternährt, kann dies zu einer Gewichtsabnahme führen. Wurmerkrankungen gehen generell mit einem Anstieg der eosinophilen Granulozyten einher, so dass Blutbildveränderungen zu beobachten sind. Je nachdem, um welchen Wurm es sich handelt, kann zum Beispiel durch den Verbrauch von Vitamin B12 durch den Fischbandwurm eine megaloblastäre Anämie entstehen. In den schlimmsten Fällen kann es bedingt durch die Größe des Wurms sogar zu einem Ileus kommen.

4. Diagnose

Die Diagnostik ist von der Art des Wurms abhängig. Die Wurmarten unterscheiden sich in ihrem Infektionsmodus und ihrer Lokalisation im Körper. Als Diagnoseverfahren dienen vor allem die Bildgebung und die Labordiagnostik.

Die häufigsten Materialien, in denen ein Wurmbefall nachgewiesen werden kann, sind Stuhl, Urin und Sputum. Im Stuhl können sich Schistosoma mansoni, Schistosoma haematobium, Schistosoma japonicum, Taenia, Hymenolepis nana, Hymenolepis diminuta, Enterobius vermicularis, Trichuris trichiura, Ascaris lumbricoides und andere Würmer befinden. Im Urin ist z.B. Schistosoma haematobium bei einer urogenitalen Schistosomiasis zu sehen. Im Sputum kann nach Ascaris lumbricoides gesucht werden.

Bei den Erregern der Echinokokkose ist der Mensch allerdings nur Zwischenwirt. Daher muss die Diagnose andersweitig gestellt werden, zum Beispiel im Rahmen eines Leber-Ultraschalls.

5. Therapie

Eine Wurmerkrankung lässt sich medikamentös mit Hilfe von Anthelmintika (z.B. Mebendazol) behandeln. Bei der zystischen Echinokokkose kann alternativ zur medikamentösen oder chirurgischen Therapie die PAIR-Methode (Punktion-Aspiration-Injektion-Reaspiration) angewendet werden. Hier werden die Echinokokkenzysten punktiert und eine sterilisierende Lösung injiziert.

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