Schistosoma japonicum
von griechisch: σχιστος (schistos) - gespalten‘ und σῶμα (soma) - Körper
Synonyme: Pärchenegel
Definition
Schistosoma japonicum ist ein zu den Schistosomen gehörender Saugwurm, welcher die asiatische Darmbilharziose verursacht.
Morphologie
Schistosoma japonicum ist ein geschlechtsgetrennter Pärchenegel. Je ein Männchen und ein Weibchen leben ständig zusammen. Das Weibchen befindet sich in einer Rinne an der ventralen Seite des Männchens.
siehe auch: Schistosoma Morphologie
Das Männchen ist mit rund 0,4 bis 1 mm Durchmesser sehr viel dicker, mit einer Länge von rund 15 mm jedoch kürzer als das Weibchen. Der Durchmesser des Weibchens beträgt nur etwa 0,25 mm, die Länge hingegen bis zu 22 mm. Die Lebensdauer beträgt rund 30 Jahre. Die Eier besitzen einen kleinen, lateralen Sporn.
Vorkommen
Schistosoma japonicum ist nur in gewissen Teilen Ostasiens zu finden.
Pathogenese
Schistosoma japonicum dringt nach Befall des Endwirtes vor allem in die Vena mesenterica superior vor. Dort erfolgt die geschlechtliche Vermehrung, wobei das Weibchen in die feinen Kapillaren des unteren Dünndarms wandert, um die Eier abzulegen. Nur ein geringer Teil der Eier gelangt in das Lumen der Dünndarms und wird anschliessend über den Stuhl ausgeschieden. Ein grosser Teil staut sich dabei in die Leber zurück, wobei ein paar der Eier sich bis in die Lunge oder das Gehirn weiterbewegen können. Die Krankheitserscheinungen entstehen durch eie entzündliche Reaktion auf die Eier.
Klinik
Die erste Phase eines Befalls mit Schistosoma japonicum äussert sich mit dem Katayama-Syndrom, gefolgt von chronischen Darmbeschwerden (Diarrhoe und Blutungen). Der Leberbefall kann zu einer Hepatosplenomegalie führen, wobei sich klinisch eine Leberzirrhose mit Aszites manifestiert.
Diagnostik
Direkter Nachweis
Bei Verdacht auf einen Befall mit Schistosoma mansoni ist der Nachweis der Eier im Stuhl oder Urin des Patienten beweisend. Die Eier haben eine Größe von 130 x 60 μm und einen seitlichen Stachel. Zusätzlich kann ein Mirazidien-Schlüpfversuch im Stuhlsediment durchgeführt werden.
Indirekter Nachweis
Bei fortgeschrittenen Erkrankungen können ebenfalls serologische Verfahren eingesetzt werden. Dafür wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereich
Testverfahren | Referenzwert |
---|---|
Schistosoma-japonicum-IgG-ELISA | negativ |
Indirekte Immunfluoreszenz | negativ |
Indirekter Hämagglutinationstest (IHT) | ≤ 1:16 |
Allergenspezifische IgE-Antikörper | 0,00 bis 0,34 kU/l |
Weitere Laborparameter
Im Rahmen eines Schistosoma-Befalls lassen sich im Blutbild eine Eosinophilie sowie eine Erhöhung des Gesamt-IgE nachweisen. In 50% der Fälle ist das Alpha-1-Fetoprotein ebenfalls erhöht.
Therapie
Zur Therapie wird Praziquantel angewandt.
Prophylaxe
Als effektive Prophylaxe dient die strikte Trinkwasserhygiene, sowie das Vermeiden von direktem Hautkontakt mit Gewässern in den betroffenen Gebieten.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 28.04.2021
um diese Funktion zu nutzen.