Katayama-Syndrom
Synonym: Katayama-Fieber
Definition
Das Katayama-Syndrom ist eine im Krankheitsverlauf frühe, akut einsetzende Manifestation der Schistosomiasis. Die Symptome sind wahrscheinlich teilweise durch eine allergische Reaktion bedingt und daher eher unspezifisch. Häufig kommt es zu Fieber und einer Lungenbeteiligung mit unproduktivem Husten.
Klinik
Das Katayama-Syndrom setzt mit einer Latenz von zwei Wochen bis zu zwei Monaten nach der Primärinfektion ein. Die klinische Symptomatik entwickelt sich dann relativ rasch innerhalb von 12 bis 48 Stunden. Sie korreliert mit der Produktion der Schistosomeneier, da die Symptome ein Ausdruck der Hypersensitivitätsreaktion des Körpers auf die Schistosomenantigene sind. Die Symptome sind relativ unspezifisch und erst im Zusammenhang mit einer Reiseanamnese und weiterführender Diagnostik richtungsweisend:
- Fieber
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Urtikaria
- unproduktiver Husten, Dyspnoe, Giemen
Diagnostik
Differentialblutbild
Bereits während des Auftretens eines Katayama-Syndroms zeigt sich eine deutliche Eosinophilie.
Serologie
Zum Zeitpunkt eines akuten Katayama-Fiebers hat für gewöhnlich noch keine Serokonversion statt gefunden. Der Nachweis von Schistosoma-Antikörpern ist in dieser frühen Krankheitsphase selten erfolgreich. Ein negatives Ergebnis schließt ein Katayama-Syndrom somit nicht aus.
Mikroskopie
Der mikroskopische Nachweis von Wurmeiern im Urin oder im Stuhl gelingt ebenfalls während eines Katayama-Syndroms nur selten. Auch hier kann ein negativer Befund eine akute Schistosomiasis nicht ausschließen.
Radiologie
Im Röntgen-Thorax können sich flüchtige, fleckige Infiltrate der Lunge sowie eine Verdickung der Bronchialwände zeigen.
Therapie
Das Katayama-Fieber wird wie die chronische Schistosomiasis mit Praziquantel behandelt. Die zusätzliche Gabe von Glukokortikoiden soll die allergisch-immunologische Komponente des Krankheitsbilds eindämmen.
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