Giemen
Synonym: pfeifender Rhonchus
Englisch: sibilant rhonchus
Definition
Giemen ist ein bei der Auskultation der Lunge hörbares Atemnebengeräusch, das vor allem bei obstruktiven Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale hörbar ist.
Hintergrund
Giemen ist ein Rhonchus und damit das Zeichen einer bronchialen Obstruktion. Man hört es über den betroffenen Lungenpartien als trockenes, pfeifendes Geräusch von melodischem, polyphonem Charakter. In der neueren Nomenklatur wird zwischen hoch- und tieffrequentem Giemen differenziert.
Giemen tritt wegen des erhöhten intrathorakalen Drucks vor allem während der Exspiration auf. Ist es auch bei der Inspiration hörbar, liegt eine sehr stark ausgeprägte Obstruktion vor.
Einteilung
Die wichtigsten Differenzierungskriterien für Giemen sind:
- akut oder wiederkehrend
- einseitig oder beidseitig
Akut auftretendes Giemen ist meist durch Allergien, Inhalationsnoxen oder Atemwegsinfekte bedingt. Wiederkehrendes Giemen ist typisch für obstruktive Lungenerkrankungen (COPD).
Einseitiges Giemen wird oft durch einen Fremdkörper in den Atemwegen ausgelöst (z.B. bei Fremdkörperaspiration).
Ursachen
Beidseitiges Giemen
- Asthma bronchiale
- COPD
- Tracheobronchitis
- Bronchiolitis
- Interstitielles Lungenödem
- Krupp-Syndrom
- Allergene
- Medikamente (v.a. NSAR)
- GERD, Aspiration
Einseitiges Giemen
- Fremdkörperaspiration
- Bronchialtumor
- Trachealstenose
- Tracheomalazie
- Chondromalazie
Auskultationsgeräusch
Audiodatei freundlicherweise zur Verfügung gestellt von 3M Littmann
Bildquelle
- Bildquelle Auskultationsgeräusch: ©Pavel Danilyuk/Pexels
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