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Allergen

von altgriechisch: άλλος ("allos") - fremd
Englisch: allergen

1. Definition

Als Allergene bezeichnet man Substanzen, die beim Kontakt mit dem Organismus von dessen Immunsystem als fremd erkannt werden. Üblicherweise wird gegen solche Substanzen eine Immunreaktion eingeleitet, die das Krankheitsbild einer Allergie hervorrufen.

Wird allergen als Adjektiv verwendet – wie z.B. in "allergenes Potential" – bedeutet der Begriff "Allergien auslösend" oder "als Allergen wirkend".

2. Biochemie

Viele, eigentlich harmlose Bestandteile unserer Umwelt wie Pollen, Milben oder Sporen können als Allergen wirken. Bei Allergenen handelt es sich dabei ausschließlich um Substanzen, die vom Immunsystem als "fremd" identifiziert werden können. Das ist nur bei komplexen organischen Verbindungen der Fall, zu denen Proteine, DNA oder RNA zählen.

Kleinmolekulare "Allergene" wie Metallsalze (z.B. Nickel) können die allergene Wirkung nur entfalten, weil sie sich an Proteine anlagern und sie chemisch verändern. Dabei entsteht eine allergene Eiweiß-Metall-Verbindung, ein so genanntes Hapten.

3. Einteilung

Allergene lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten systematisieren.

3.1. ... nach Allergenkontakt

Im klinischen Alltag am häufigsten eingesetzt wird die Einteilung, die sich auf die Art des Allergenkontakts bezieht. Man unterscheidet:

3.2. ... nach allergieauslösendem Potential

Allergenquellen (z.B. Birkenpollen) setzen sich aus einer Vielzahl von allergenen und nicht allergenen Komponenten zusammen. Die allergenen Komponenten können entsprechend ihrer Relevanz unterschieden werden:

  • Majorallergene: Allergen einer bestimmten Allergenquelle, auf das ≥ 50 % der entsprechenden Allergiker (die auf diese Allergenquelle sensibilisiert sind) reagieren.
  • Minorallergene: Allergen einer bestimmten Allergenquelle, auf das < 50 % der entsprechenden Allergiker reagieren.

3.3. Sonderformen

Allergene, die sich in ihrer chemischen Struktur nur geringfügig unterscheiden, bezeichnet man als Isoallergene. Von den echten Allergenen abgegrenzt werden nichtallergene Reizstoffe, die sogenannten Pseudoallergene.

4. Nomenklatur

Für die korrekte Benennung der Allergene wurde eine eigene Nomenklatur entwickelt, die jedem Allergen eine alphanumerische Zeichenfolge nach dem Schema "Xxx y 0" zuordnet:

  • "Xxx" steht für die ersten drei Buchstaben der biologischen Art, von der das Allergen stammt.
  • "y" steht für den ersten Buchstaben der Spezies.
  • "0" steht für eine Zahl, die sich auf die Reihenfolge der Identifizierung des Allergens oder auf dessen klinische Relevanz bezieht.

Die Zeichenfolge "Lol p 1" steht zum Beispiel für das erste identifizierte Pollen-Allergen der Grasart Lolium perenne (Weidelgras).

5. Klinik

Die Immunreaktion auf Allergene lässt sich klinisch durch verschiedene Allergietests untersuchen. Beispiele sind der Pricktest oder Epikutantest.

Pricktest mit positiver Reaktion auf Frühblüher (F) und Gräsermischung (G). 1 = Negativkontrolle, 2 = Frühblüher, 3 = Gräser, 4 = Positivkontrolle (Histamin)

6. Links

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