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Pollen

Synonym: Blütenpollen, Pollenkörner
Englisch: pollen

1. Definition

Pollen sind die geschlechtlichen Keimzellen von Samenpflanzen, die sich mit dem Fruchtknoten anderer Pflanzen vereinigen, um diesen zu befruchten. Sie enthalten demnach den haploiden Chromosomensatz. Pollenkörner können auf verschiedenen Wegen zu anderen Blüten gelangen: Übertragungswege durch Wind, Wasser oder kleine Tiere (beispielsweise Vögel oder Insekten) sind beschrieben.

2. Morphologie

Die Größe von Pollen ist sehr unterschiedlich und reicht von 5 µm (sehr leichte Pollen) bis 200 µm (schwere Pollen). Die Mehrzahl der Pollen hat jedoch einen Durchmesser zwischen 20 und 50 µm.

Der Protoplast (Zellleib) von Pollen ist von einem lückenlosen Sporoderm umgeben. Diese Wand des Pollenkorns besteht in der Regel aus zwei übereinander liegenden Schichtkomplexen:

  • Intine: Die zarte Innenschicht ist chemisch nicht sehr widerstandsfähig, besteht hauptsächlich aus Zellulosefibrillen. Sie wächst bei der Keimung zum Pollenschlauch aus.
  • Exine: Die chemisch äußerst widerstandsfähige Außenhaut wird aus Sporopollenin gebildet. Der Schutz von physikalischen und enzymatischen Einflüssen ist derart effektiv, dass Jahrmillionen alte Pollenkörner nahezu unzerstört aus Gesteinsschichten isoliert werden können.

Pollen jeder Pflanzenart zeigen eine charakteristische Oberflächenstruktur der Pollenwand, die eine Zuordnung zur Pflanzenfamilie und teilweise auch zur Pflanzenart erlaubt. Nacktsamer (Gymnospermen) haben eher kleine, leichte Pollen, deren Oberflächenstruktur windschlüpfrig sein muss (Verbreitung durch Wind) und sie weisen oft Luftsäcke auf. Bedecktsamer (Angiospermen) weisen eine stark differenzierte Sexine aus.

3. Pollen als Allergene

Pollen enthalten potente Allergene, welche bei Menschen, die an einer Pollenallergie leiden, Erkrankungen wie die saisonale Rhinitis allergica (Heuschnupfen), Asthma bronchiale und andere allergisch bedingte Reaktionen auslösen können.

Bei diesen Allergenen handelt es sich um Proteine und Glykoproteine mit einem Molekulargewicht zwischen 5 und 70 kDa, welche wasserlöslich sind und die bei Kontakt der Pollen mit der menschlichen Schleimhaut meist innerhalb von Sekunden freigesetzt werden und diese penetrieren können. Sie wirken als Antigene und besitzen die Fähigkeit, eine IgE-vermittelte Immunreaktion zu induzieren.

Pollenallergene sind vorwiegend im Pollen lokalisiert (Zytoplasma, oft in Ribosomen-reicher Umgebung; aber auch in Mitochondrium, P-Partikeln und Stärkegranula), nur in Einzelfällen konnte allergene Aktivität auf der Exine nachgewiesen werden.

Stichworte: Allergen, Allergie, Pollen
Fachgebiete: Biologie

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21.03.2024, 09:09
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