Tracheomalazie
Synonym: Tracheobronchomalazie
Englisch: tracheomalacia
Definition
Tracheomalazie ist eine Erkrankung, bei der die Knorpelspangen der Luftröhre (Trachea) und/oder des Larynx zu weich sind, wodurch es zu Schwierigkeiten beim Atmen kommt.
Klassifikation nach ICD-10: Q32.0
Ätiologie und Pathogenese
Es gibt verschiedene Ursachen für eine Tracheomalazie:
- angeborene Tracheomalazie
- erworbene Tracheomalazie
- durch chronische Infektion oder zu lange Intubation
- durch Druck von außen auf die Trachea (z.B. durch Tumoren)
Assoziierte Erkrankungen
Die Tracheomalazie ist nicht selten assoziiert mit anderen Malazien oder sonstigen Fehlbildungen, wie beispielsweise einer gespaltenen Trachea. Zum Teil sind bei der Tracheomalazie nicht nur die Trachea und/oder der Larynx, sondern auch Bronchien betroffen, dies bezeichnet man als Bronchomalazie.
Symptome
Bei der Tracheomalazie besteht eine Instabilität der Trachea durch die mangelnde Festigkeit des Knorpels.
Daher ist der Atemwegswiderstand höher als normal, was sich vor allem beim Einatmen bemerkbar macht, da hierbei ein inspiratorischer Unterdruck vorhanden sein muss. Dadurch kollabiert die Luftröhre vor allem beim Einatmen. Hierbei kommt es zu einem inspiratorischen (teilweise auch zu einem exspiratorischen) Stridor; beim Auskultieren der Trachea lässt sich das typische „Hennengackern“ finden. Weiterhin finden sich bei den betroffenen Kindern oft typische Atemnotsymptome wie interkostale und juguläre Einziehungen, Nasenflügeln oder Pendelbewegungen des Abdomens.
Die Symptome sind in Bauchlage am ausgeprägtesten und bessern sich oft durch Lagerung in aufrechter oder schräger Lage.
Therapie und Prognose
Die angeborene Form der Tracheomalazie ist meist selbstremittierend. Die Symptome bessern sich im Laufe der Zeit und sind im Alter von 12-18 Monaten meist nicht mehr vorhanden. Eine Therapie ist somit meist nicht notwendig. Es muss jedoch auf eine ausreichende Sauerstoffsättigung geachtet werden, manchmal benötigen die betroffenen Kinder eine Sauerstoffsubstitution. Zudem haben manche Patienten Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme (Dysphagie), daher sollte die Möglichkeit einer ausreichenden Ernährung und Trinkmenge sichergestellt sein.
Bei der erworbenen Tracheomalazie sollten, wenn möglich, die Ursachen behandelt werden. Beispielsweise ist bei einer infektionsbedingten Instabilität der Knorpel eine Antibiotikatherapie indiziert. Strukturen, die die Trachea von außen komprimieren (Tumoren, Struma) sollten operativ entfernt werden. Alternativ kann die Platzierung eines Stents erwogen werden. Auch die Schienung von außen zur Stabilisierung ist möglich. Bei kurzstreckiger Malazie ist die Resektion und End-zu-End-Anastomose zu überlegen.
Ist die Atmung des Patienten lebensgefährlich eingeschränkt, so müssen Maßnahmen ergriffen werden um eine ausreichende Ventilation zu ermöglichen: nach einer Tracheotomie/Tracheostomie wird entweder eine Trachealkanüle oder ein Tubus eingesetzt, um die Luftwege operativ zu erweitern.
Die Prognose ist bei der angeborenen Tracheomalazie sehr gut, bei der erworbenen ist sie abhängig von der Ursache. Die ungünstigste Prognose hat die infektbedingte Tracheomalazie.
um diese Funktion zu nutzen.