Trachealkanüle
Englisch: tracheostomy tube
Definition
Eine Trachealkanüle ist eine Kanüle, die in ein Tracheostoma eingesetzt wird.
Formen
Blockbare Trachealkanüle
Blockbare Trachealkanülen besitzen am unteren Ende einen aufblasbaren Cuff, der die Luftröhre rundherum abdichtet. Sie werden verwendet, um eine Aspiration zu verhindern, z.B. wenn die Gefahr besteht, dass Speichel nicht sicher abgeschluckt werden kann. Ohne die Blockade würde er an der Trachealkanüle vorbei in die Luftröhre und die tieferen Atemwege eindringen.
Blockbare Trachealkanülen bieten jedoch keinen 100%igen Aspirationsschutz, da sie Mikroaspirationen nicht verhindern können. Zwischen Cuff und Trachealschleimhaut kann sich eine Cuffstraße entwickeln, über die Sekret in die unteren Atemwege gelangt und dort - vor allem bei Patienten mit abgeschwächtem Hustenreflex - eine Pneumonie auslösen kann. Flüssigkeiten mit geringer Viskosität (z.B. Wasser) können dabei den Cuff leichter passieren als solche mit hoher Viskosität.[1]
Bei einer geblockten Trachealkanüle kann keine Luft über die oberen Atemwege entweichen. Der Patient ist damit stimmlos, da der Luftstrom komplett an den Stimmlippen vorbei geleitet wird. Jedoch kann mit der Luft, die von außen in die Mundhöhle gelangt z.T. eine Kommunikation möglich sein (Pseudoflüstern).
Blockbare Trachealkanülen gibt es in verschiedenen Ausführungen, z.B. mit Innenkanüle oder Fensterung. Die Wahl einer optimalen Kanüle ist eine interdisziplinäre Aufgabe von erfahrenen Logopäden, Pflegekräften und Ärzten.
Nicht-blockbare Trachealkanüle
Nicht-blockbare Trachealkanülen besitzen keinen aufblasbaren Cuff. Sie werden in der Entwöhnungsphase von der Trachealkanüle eingesetzt und ermöglichen eine schrittweise Umstellung auf natürliche Atmung. Darüber hinaus können über diese Kanülen weiterhin die Atemwege abgesaugt werden.
Quellen
- ↑ Winklmaier U, Wüst K, Schiller S, Wallner F: Leakage of fluid in different types of tracheal tubes. Dysphagia. 2006 Oct;21(4):237-42.
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