Aspiration
von lateinisch: aspirare - atmen, hauchen
Synonym: Einatmungssog
Englisch: aspiration
Definition
Unter Aspiration versteht man in der Medizin das Ansaugen einer Substanz durch einen Sog, d.h. einen negativen Druck, z.B. im Rahmen einer Injektion.
Die unabsichtliche Einatmung von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten bei der Atmung wird in der medizinischen Alltagssprache ebenfalls verkürzt als Aspiration bezeichnet. Zur Differenzierung ist hierfür der korrekte Begriff jedoch Fremdkörperaspiration.
Anwendung
Das Prinzip der Aspiration wird bei vielen medizinischen Techniken bzw. ärztlichen Eingriffen eingesetzt, z.B.
- zur Entfernung von Wundsekreten durch Redons
- zum Ansaugen von Gelenkflüssigkeit oder Zysteninhalt bei der Punktion
- zur Spermien-Aspiration
- zur Entfernung von Thromben (Aspirationsthrombektomie)
- vor der Injektion eines Medikaments
- bei Schwangerschaftsabbrüchen (Vakuumaspiration)
- u.v.a.
Injektion
Bei der Injektion eines Medikaments erfolgt die Aspiration als kurzeitiges Zurückziehen des Spritzenstempels. Sie erfüllt je nach Injektionsart 2 Aufgaben:
- Bei der Injektion in ein Blutgefäß (z.B. intravenös) wird durch die Aspiration sicher gestellt, das die Kanüle im Gefäßlumen liegt. Im Kanülenansatz wird Blut sichtbar.
- Bei der Injektion in ein Gewebe (z.B. intramuskulär, subkutan) kann man durch die Aspiration feststellen, ob versehentlich ein Gefäß getroffen wurde. In diesem Fall würde eine zu große Wirkstoffmenge in zu kurzer Zeit angeflutet, was bei manchen Medikamenten (z.B. Insulin) zu schweren Komplikationen führen könnte.