Trachea
Synonym: Luftröhre
Englisch: trachea, windpipe
Definition
Als Trachea oder Luftröhre bezeichnet man das röhrenförmige Organ, das den Kehlkopf (Larynx) mit den beiden Hauptbronchien verbindet. Die Trachea ist Teil der unteren Atemwege.
Anatomie
Makroskopie
Die Trachea ist etwa 10 bis 12 cm lang und markiert den Beginn der unteren Atemwege. Sie beginnt am Ringknorpel (Cartilago cricoidea) und endet an der Bifurcatio tracheae. Dort findet sich die Carina tracheae, ein Sporn, der die Luftröhre spaltet und die Atemluft gleichmäßig in den Bronchus principalis dexter und sinister leitet.
Die Trachea enthält in ihrer Wand 15 bis 20 hufeisenförmige Knorpelspangen (Cartilago trachealis) aus hyalinem Knorpel, die durch Bänder (Ligamenta anularia tracheae) miteinander verbunden sind. Sie verstärken die Wand und verhindern das Kollabieren der Luftröhre während der In- und Exspiration. Der physiologische Durchmesser der Trachea beträgt sagittal und koronal 27 bzw. 25 mm bei Männern und 23 bzw. 21 mm bei Frauen. Die unteren Normgrenzen sind 13 mm beim Mann und 10 mm bei der Frau.
Topographie
Die Trachea lässt sich topographisch in zwei Abschnitte einteilen:
- Pars cervicalis: Beginnt am Unterrand der Cartilago cricoidea (Ringknorpel) und endet an der oberen Thoraxöffnung (Apertura thoracis superior) etwa in Höhe des 6. Halswirbelkörpers
- Pars thoracica: Verläuft von der Apertura thoracis superior bis zur Bifurcatio tracheae in Höhe des 4. Brustwirbelkörpers
Im oberen Abschnitt verlaufen dorsolateral der Trachea die Arteria carotis communis, die Vena jugularis und der Nervus vagus in der Vagina carotica. Ventral der Luftröhre befindet sich die Lamina praetrachealis der Halsfaszie, im mittleren Drittel liegt zwischen ihr und der Trachea die Schilddrüse. Dorsal grenzt der Ösophagus an. Im Sulcus oesophageotrachealis zwischen den beiden Hohlorganen läuft der Nervus laryngeus recurrens.
Histologie
Zur dorsalen Wand der Trachea hin, die man als Paries membranaceus bezeichnet, sind die Knorpelspangen offen. Diese Lücke wird durch fibroelastisches Bindegewebe und Bündel aus glatten Muskelzellen überbrückt, die man in ihrer Gesamtheit als Musculus trachealis bezeichnet. Sie setzen am Perichondrium der Knorpelspangen an und können durch Kontraktion das Lumen der Trachea verkleinern.
Die Innenseite der Trachea ist mit respiratorischem Flimmerepithel ausgekleidet, das Becherzellen und schleimsezernierende Drüsen (Glandulae tracheales) aufweist.
Außen ist die Trachea von einer Tunica adventitia umgeben. Diese bindegewebige Schicht führt Gefäße und Nerven und dient der Verankerung im umliegenden Gewebe.
Leitungsbahnen
Die Blutversorgung der Trachea erfolgt über Rami tracheales und Rami bronchiales – sowohl aus der Arteria thoracica interna, als auch aus der Arteria thyroidea inferior. Zu geringen Anteilen wirken Anastomosen aus der Arteria thyroidea superior an der Blutversorgung mit.
Das venöse Blut drainiert der Plexus thyroideus impar in die Vena thyroidea inferior bzw. die Venae oesophageales rechts in die Vena azygos und links in die Vena hemiazygos.
Die Trachea wird durch das vegetative Nervensystem innerviert. Die sympathische Innervation übernimmt der Grenzstrang (Truncus sympathicus), die parasympathische die Rami tracheales des Nervus laryngeus recurrens und die Rami bronchiales des Nervus vagus.
Klinik
- Eine Entzündung der Trachea nennt man Tracheitis. Sie ist in der Regel mit Entzündungen anderer Abschnitte des Respirationstrakts vergesellschaftet.
- Eine angeborene Hypoplasie oder Aplasie der Knorpelspangen wird als Williams-Campbell-Syndrom bezeichnet.
- Verengungen (angeboren/erworben) werden als Trachealstenose bezeichnet und bedürfen – je nach Ausprägung – einer chirurgischen Behandlung.
- Selten kann es zu Ausstülpungen der Trachealwand kommen, den sogenannten Trachealdivertikeln. Sie sind in der Regel asymptomatisch.
Beträgt der Trachealindex (Verhältnis des koronalen zum sagittalen Durchmesser) < 0,6, spricht man von einer Säbelscheidentrachea, bei > 1,0 von einer diskoiden Trachea.
Podcast
Bildquelle
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