Trachealdivertikel

Das Trachealdivertikel kann in eine kongenitale und erworbene Form eingeteilt werden, die sich vor allem anhand der Histologie unterscheiden. Das kongenitale Trachealdivertikel setzt sich aus der vollständigen Anatomie der Trachea zusammen, die aus dem respiratorischen Epithel, der glatten Muskulatur und Knorpel besteht. Es ist meist mit Schleim gefüllt. Erworbene Trachealdivertikel, auch Tracheozelen genannt, bestehen ausschließlich aus epithelialem Gewebe und weisen weder Muskulatur noch Knorpel auf.

Die genaue Prävalenz von Trachealdivertikeln ist bisher (2024) unbekannt, wird jedoch auf rund 1 % geschätzt, von manchen Quellen auch höher.

Die genaue Ursache der Trachealdivertikel ist nicht abschließend geklärt. U.a. wird angenommen, dass die kongenitale Form durch einen Defekt in der endodermalen Differenzierung entsteht.

Die erworbene Form kann in jedem Lebensalter entstehen. Es wird vermutet, dass sie als Folge eines erhöhten intraluminalen Drucks, durch die Herniation an einer Schwachstelle der Trachealwand entsteht.

Die meisten Trachealdivertikel bleiben asymptomatisch. Selten treten Symptome wie chronischer Husten, rezidivierende Atemwegsinfektionen, Stridor oder Dyspnoe auf.

Ein Trachealdivertikel kann durch bildgebende Verfahren festgestellt werden. Im Röntgenbild kann er als Luftansammlung erscheinen. Wegweisend ist die CT, in der sich meist rechts und dorsal der Trachea eine gut abgrenzbare Luftansammlung mit lufthaltiger Verbindung zum Lumen findet.

Das Trachealdivertikel sollte differentialdiagnostisch von anderen lufthaltigen Strukturen abgegrenzt werden. Dazu zählen u.a.:

• Zenker-Divertikel
• Laryngozele
• apikale Lungenhernie
• Mediastinalemphysem

Trachealdivertikel werden in der Regel konservativ behandelt. Nur selten ist eine chirurgische Entfernung notwendig.

• Wormanns et al. Erkrankungen der Atemwege. Thoraxdiagnostik. Thieme Verlag. 2017
• Soto-Hurtado et al., Tracheal Diverticulum: A Review of the Literature. Lung, 2006
• Rojas et al., Tracheal Diverticulum, Journal of Bronchology & Interventional Pulmonology, 2011