Hyaliner Knorpel
von altgriechisch: ὕαλος ("hyalos") - Glas
Englisch: hyaline cartilage
Definition
Hyaliner Knorpel ist eine Form des Knorpelgewebes, die sich vor allem im Gelenkknorpel findet.
Histologie
Der hyaline Knorpel hat im Lichtmikroskop bei HE-Färbung eine milchig, bläuliche Farbe. Im Gegensatz zum Faserknorpel kann man lichtmikroskopisch die Faserstrukturen des Kollagens (Typ II) nicht erkennen. Deshalb bezeichnet man die Kollagenfasern des hyalinen Knorpels als maskierte Fasern. Das histologische Bild ist von Chondrozyten, oft in Gruppen liegend, gekennzeichnet. Die Chondrozyten sind von einer basophilen, extrazellulären Grundsubstanz, der Knorpelmatrix umgeben. Eine Gruppe von Chondrozyten mit dem umgebenden Territorium ("Knorpelhof") wird als Chondron bezeichnet.
Perichondrium
Außer beim Gelenkknorpel ist hyaliner Knorpel von einem Perichondrium (Knorpelhaut) bedeckt, das aus zwei Lagen besteht:
- äußere Faserschicht (Stratum fibrosum) aus straffem Bindegewebe. Sie fängt bei Biegung auftretende Zugkräfte auf.
- innere zellreiche Schicht (Stratum chondrogenicum), welche undifferenzierte mesenchymale Zellen enthält, die sich zu Chondroblasten differenzieren können. Sie dient der Regeneration.
Ernährung
Hyaliner Knorpel wird nicht mit Blutgefäßen durchzogen. Die Blutgefäße reichen bis zum Perichondrium vor und versorgen von dort aus die Chondrozyten durch Diffusion durch die Knorpelmatrix, was einer mehrere Millimeter dicken Schicht entsprechen kann.
Vorkommen
- Gelenkknorpel
- Atemwege:
- Nase
- Nasenseptum
- Cartilago nasi lateralis (Dreiecksknorpel)
- Cartilago alaris major (Flügelknorpel)
- Cartilagines alares minores (Sesamknorpel)
- Cartilagines alares accessoriae
- Kehlkopfskelett
- Trachea
- Bronchien
- Nase
- Rippenknorpel
- Wachstumsplatten
- Primordialskelett (knorpelig vorgeformte Strukturen des Skeletts)