Chondron
von altgriechisch: χόνδρος ("khóndros") - Knorpel
Englisch: chondron
Definition
Ein Chondron ist eine Funktionseinheit des Knorpelgewebes. Es besteht aus ein oder mehreren Knorpelzellen (Chondrozyten), die gemeinsam in einer Knorpelhöhle liegen. Sie wird von der Knorpelkapsel begrenzt, die wiederum vom Territorium ("Knorpelhof") umschlossen wird.
Nomenklatur
Der Begriff "Chondron" wird in der Literatur uneinheitlich verwendet. Teilweise sind damit nur eine Chondrozytengruppe und die zugehörige Knorpelkapsel gemeint, teilweise werden "Chondron" und "Territorium" auch synonym verwendet. Neuere Lehrbücher definieren ein Chondron meist als eine isogene Gruppe mit ihrem Territorium.
Histologie
Die Elemente eines Chondrons sind:
- Chondrozyten (isogene Gruppe)
- Knorpelhöhle
- Knorpelkapsel
- Territorium ("Knorpelhof")
Bei der Knorpelhöhle handelt es sich um ein Artefakt, das durch den Wasserentzug und die daraus resultierende Zellschrumpfung bei der Präparation entsteht. Sie ist im lebenden Gewebe nicht vorhanden. Knorpelkapsel und Territorium sind ebenfalls keine klar abgrenzbaren Strukturen, sondern bilden ein Kontinuum. Zwischen den Territorien befinden sich die so genannten Interterritorien bzw. die Interterritorialzone.
Biochemie
Am Aufbau der Chondrone sind unter anderem Kollagen VI und Kollagen XI beteiligt, die über spezielle Proteine (Anchorin, NG-2 Rezeptor) fest mit der Knorpelzelle verbunden sind. Die Chondrozyten eines Territoriums stammen alle vom gleichen Chondroblasten ab und werden deshalb als isogene Gruppe bezeichnet.
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