Schistosomatidae
von griechisch: σχιστος (schistos) - gespalten‘ und σῶμα (soma) - Körper
Synonyme: Pärchenegel, Bilharzia
Definition
Schistosomen sind zur Familie der Schisosomatidae gehörende Saugwürmer, welche als Parasiten die Schistosomiasis verursachen.
Morphologie
Schistosomen sind getrenntgeschlechtlich, wobei ein männlicher und ein weiblicher Wurm ständig zusammen leben. Daher auch der Name Pärchenegel. Das Männchen ist mit einem Durchmesser von rund 1 mm deutlich dicker als das Weibchen. An seiner ventralen Seite weist es, in dem sonst runden Querschnitt, eine Rinne auf, in welche das Weibchen aufgenommen wird. Durch diese Rinne erscheint das Männchen längsgespalten. Das dünnere (0,25 mm Durchmesser), aber auch längere (bis 25 mm) Weibchen ragt an gewissen Stellen aus dieser vom Männchen gebildeten Rinne heraus. Schistosomen besitzen einen Saugnapf, um sich im Zielorgan festsaugen zu können.
Arten & Vorkommen
Heute sind mehrere Arten der Schistosoma bekannt. Schistosoma haematobium wurde 1851 vom deutschen Arzt Theodor Bilharz als erste entdeckte Art erstbeschrieben. Das geografische Vorkommen variiert von Art zu Art.
- Schistosoma mansoni (Afrika)
- Schistosoma haematobium (Afrika)
- Schistosoma japonicum (Ostasien)
- Schistosoma intercalatum (Zentralafrika)
- Schistosoma mekongi (Südostasien)
Entwicklung
Der Mensch als Endwirt scheidet bei einem Schistosoma-Befall Eier aus, welche je nach Art eine unterschiedliche Morphologie aufweisen. Im Wasser schlüpfen aus den Eiern sogenannte Mirazidien, unreife Wimpernlarven, die auf eine Wasserschnecke als Zwischenwirt angewiesen sind. In der Schnecke vermehren sie sich ungeschlechtlich und entwickeln sich weiter zu Zerkarien, die typischerweise einen gegabelten Schwanz aufweisen. Diese Gabelschwanzzerkarien verlassen die Wasserschnecke und durchdringen anschliessend bei Hautkontakt mit dem Endwirt dessen Epidermis, wobei sie dabei ihren Ruderschwanz verlieren. Nun als Schistosomulum bezeichnet wandern sie durch das Venensystem bis in die Vena portae. Nach einer weiteren Reifung gelangen sie schliesslich in ihre Zielorgane (v.a. die Leber), wo sie ihre Geschlechtsreife erlangen.
Vermehrung
Nach der Befruchtung der Eier durch das Männchen im Zielorgan, verlässt das Weibchen die Bauchrinne des Männchens, um für die Eiablage in kleine Kapillaren zu wandern, welche das Rektum oder die Harnblase versorgen. Die abgelegten Eier gelangen nur zu einem sehr geringen Prozentsatz in das Lumen und werden anschliessend ausgeschieden. Ein grosser Teil wird zurückgestaut und verursacht entzündliche Prozesse.
Klinik
siehe: Bilharziose
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