Taenia saginata
Synonym: Rinderbandwurm
Definition
Als Taenia saginata, oder auch Rinderbandwurm, bezeichnet man eine wichtige Art innerhalb der Klasse der Cestoden (Bandwürmer). Der Wurm lebt als Parasit im Darm des Menschen, Rinder dienen ihm als Zwischenwirt.
Taxonomie
- Phylum: Plathelminthes
- Subphylum: Neodermata
Vorkommen
Taenia saginata findet sich in allen Ländern, in denen rohes bzw. unzureichend gekochtes Rindfleisch verzehrt wird. Die höchste Prävalenz findet sich in der afrikanischen Subsahara sowie in Ländern des Nahen Ostens. Die engverwandte Art Taenia asiatica kommt in Asien vor, befällt Schweine als Zwischenwirt und zeigt ein ähnliches klinisches Erscheinungsbild.
Erreger
Der Mensch ist der einzige Endwirt des adulten Stadiums von Taenia saginata. Der Bandwurm kann mit 1.000-2.000 Proglottiden bis zu 8 Metern lang werden. Taenia saginata besitzt einen 2 mm großen Scolex mit vier Saugnäpfen. Die Eier sind 30-40 µm groß und haben eine dicke, bräunlich gestreifte Schale. Wenn die Eier auf Pflanzen gelangen, überleben sie für Monate bis Jahre, bevor sie von Rindern aufgenommen werden. Anschließend wird der Embryo freigesetzt, der in die Darmwand eindringt und in die quergestreifte Muskulatur oder in Organe des Rindes gelangt, wo er sich in einen Zystizerkus umwandelt.
Wenn der Zystizerkus über den Verzehr von rohem bzw. nicht ausreichend gekochtem Fleisch aufgenommen wird, kommt es zu seiner Evagination. Somit entsteht im menschlichen Jejunum der Bandwurm. Nach Ingestion dauert es ca. 2 Monate, bis sich ein adulter Wurm entwickelt und beginnt, Eier zu produzieren. Dieser wird normalerweise 6-10, maximal 25 m lang und bis zu 20 Jahre alt.
Symptome
Bei den meisten Patienten fällt die Infektion mit Taenia saginata erst auf, wenn Proglottiden im Stuhl erscheinen. Diese sind beweglich und können zu Schmerzen führen, wenn sie durch den Anus treten. Weiterhin sind leichte Bauchschmerzen, Übelkeit, wechselnder Appetit, Schwäche und Gewichtsverlust möglich.
Diagnostik
Die Diagnose der Taeniasis erfolgt durch den Nachweis von Eiern oder Proglottiden im Stuhl. Eier können auch perianal nachweisbar sein, sodass die Haut mittels Klebestreifen untersucht werden sollte. Eine Unterscheidung zwischen Taenia saginata, Taenia asiatica und Taenia solium kann durch Untersuchung des Scolex bei reifen Proglottiden erfolgen.
Serologische Tests eignen sich nicht zur Diagnose. Eine Eosinophilie und erhöhte IgE-Spiegel im Blut fehlen im Allgemeinen.
Therapie
Bei Infektion mit Taenia saginata ist eine Einzeldosis von Praziquantel (10 mg/kgKG) wirksam.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Prävention
Die entscheidende Maßnahme zur Verhinderung einer Infektion ist das ausreichende Erhitzen des Fleisches vor Einnahme. Ausreichend sind Temperaturen von 65 °C für Minuten. Weitere Maßnahmen sind Kühlung, Einlegen in Salz über längere Zeit sowie Einfrieren bei -10 °C über 9 Tage.
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