Appetit
von lateinisch: appetere - erstreben, begehren
Englisch: appetite
Definition
Als Appetit wird das lustvolle Verlangen nach Nahrungsaufnahme bezeichnet. Er unterscheidet sich als psychologisches Phänomen maßgeblich vom physiologischen Hunger.
Physiologie
Der Appetit unterliegt komplexen, zentralnervösen Steuerungsmechanismen.
Die ventromedialen Teile des Hypothalamus reagieren auf Sättigungshormone wie Cholezystokinin und agieren deshalb als Sättigungszentrum, während die lateralen Kerngebiete (mit Serotonin als wesentlichen Transmitterstoff) als Hungerzentrum wirken. Die Funktion dieser beiden Zentren wird sowohl durch das limbische System als auch durch die Hirnrinde beeinflusst, u.a. durch optische, olfaktorische oder gustatorische Reize. Dieses System ist ebenfalls nah mit dem Motivations- und Triebsystem des Organismus verknüpft. Dadurch können verschiedene Medikamente den Appetit und somit das Körpergewicht beeinflussen. Störungen des Appetits kommen bei vielen psychischen Erkrankungen (z.B. Depression, Manie, Schizophrenie, Pica-Syndrom) als auch bei körperlichen Erkrankungen (z.B. Krebserkrankungen, Insult, Hypo- oder Hyperthyreose) vor.
Appetitanreger
Als Appetitanreger gelten vor allem aromatische und bittere Pflanzenauszüge (z.B. Chinarinde, Wermut, Enzian), Fleischbrühe oder Würzsuppen. Diese sollen den Appetit durch eine Anregung der Magensaftsekretion beeinflussen.
Pharmakologische Beeinflussung
Medikamente, wie z.B. Glukokortikoide, Neuroleptika, einige Antidepressiva, etc. führen zu einer Appetitsteigerung. Weiters kann der Appetit durch Appetitzügler (Anorektikum) gedämpft werden.
um diese Funktion zu nutzen.