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Hymenolepis nana

Synonyme: Vampirolepis nana, Rodentolepis nana, Zwergbandwurm
Englisch: dwarf tapeworm

1. Definition

Hymenolepis nana ist der kleinste humanpathogene Bandwurm (Cestoda). Die gleichnamige Hymenolepiasis stellt die häufigste Bandwurminfektionen des Menschen dar.

2. Taxonomie

3. Epidemiologie

Hymenolepis nana kommt sowohl in gemäßigten als auch in tropischen Klimazonen häufig vor. Vermutlich sind bis zu 75 Millionen Menschen infiziert. Bevorzugt sind Kinder betroffen.

4. Entwicklungszyklus

Hymenolepis nana ist der einzige Bandwurm des Menschen, der keinen separaten Zwischenwirt benötigt, da beide Entwicklungsphasen (Larve und adulter Wurm) im Menschen stattfinden können.

Der adulte Wurm ist ca. 2 cm lang und befindet sich im proximalen Ileum. Die eher selten im Stuhl sichtbaren Proglottiden setzen ca. 30-44 µm große, runde Eier frei, von denen jedes eine Onkosphäre mit 6 Haken besitzt. Die Eier sind sofort infektiös und überleben in der Umwelt nicht länger als 10 Tage.

Wenn das Ei durch einen Wirt aufgenommen wird, kommt es zur Freisetzung der Onkosphäre, zum Eindringen in die Darmwand und zur Entwicklung einer zystizerkoiden Larve. Die Zystizerken wandern in das Darmlumen zurück, heften sich an die Mukosa und reifen innerhalb von 10-12 Tagen zu adulten Würmern heran. Die Lebensdauer der Würmer beträgt nur 4-10 Wochen.

Wenn die Eier vor dem Verlassen des Darms mit dem Stuhl schlüpfen, kann es zur Autoinfektion kommen.

Neben dem Menschen stellen auch Nagetiere Endwirte dar. Deren kontaminierten Ausscheidungen können von Zwischenwirten (Getreidekäfer, Flöhe, andere Insekten) verzehrt werden. Neben der fäkal-oralen Übertragung der Eier (zwischen Menschen bzw. zwischen Mensch und Nagetier) sowie einer Autoinfektion existiert also noch ein weiterer Übertragungsweg: Durch Aufnahme von befallenen Insekten oder kontaminiertem Getreide kann sich der Mensch ebenfalls infizieren. In diesem Fall erfolgt die Entwicklung der adulten Würmer direkt im Lumen des Darms.

5. Symptome

Die Hymenolepiasis verläuft meist asymptomatisch. Bei schwerer Infektion können Diarrhöen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Pruritus ani auftreten.

6. Diagnostik

Die Diagnose wird über den Nachweis der Eier im Stuhl gestellt. Die Eier weisen sog. Polfäden auf, bei denen es sich um fadenförmige Gebilde handelt, deren Ursprung eine Kapsel im Inneren des Eies ist. Die Kapsel umgibt die Onkosphäre.

7. Therapie

Bei Infektion mit Hymenolepis nana wird Praziquantel (25 mg/kgKG Einmaldosis) eingesetzt. Alternativ kann Nitazoxanid (2 x 500 mg/d für 3 Tage) oder Niclosamid (2 g/d für 7 Tage) verwendet werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Fachgebiete: Parasitologie

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21.03.2024, 09:02
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