Nab-Paclitaxel
Handelsname: Abraxane® u.a.
Definition
Nab-Paclitaxel ist eine nanopartikelbasierte, albumingebundene Formulierung des Zytostatikums Paclitaxel, die zur Behandlung verschiedener solider Tumoren eingesetzt wird.
Hintergrund
Paclitaxel ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Taxane, das ursprünglich aus der Rinde der pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) isoliert wurde. Es wirkt durch Stabilisierung der Mikrotubuli und Hemmung der Zellteilung.
Die herkömmliche Formulierung von Paclitaxel enthält das Lösungsmittel Cremophor EL, das mit erheblichen Nebenwirkungen assoziiert ist, darunter Hypersensitivitätsreaktionen, periphere Neuropathie und Lebertoxizität. Die Entwicklung von nab-Paclitaxel zielte darauf ab, eine lösungsmittelfreie, besser verträgliche Alternative bereitzustellen.
Durch die kovalente Bindung an menschliches Serumalbumin entsteht eine lösungsmittelfreie, kolloidale Suspension, die gegenüber konventionellem Paclitaxel eine bessere Verträglichkeit und verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften aufweist.
Albumin vermittelt über den gp60-Rezeptor und Caveolae-vermittelte Transzytose den gezielten Transport durch die Endothelbarriere in das Tumorgewebe. Der sogenannte EPR-Effekt ("Enhanced Permeability and Retention") führt zu einer erhöhten intratumoralen Anreicherung.
Indikationen
Nab-Paclitaxel ist zugelassen zur Behandlung folgender Tumorentitäten:
- Metastasiertes Mammakarzinom: beim Versagen einer Erstlinientherapie oder Kontraindikation gegen Anthrazykline
- Metastasiertes Pankreaskarzinom: in Kombination mit Gemcitabin als Erstlinientherapie
- Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC): bei nicht-plattenepithelialem Subtyp, in Kombination mit Carboplatin
Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen im Rahmen klinischer Studien oder individueller Heilversuche, z.B. bei: