Synonyme: Prostata-Ca, Prostatakrebs
Englisch: carcinoma of the prostate, prostate cancer
Das Prostatakarzinom ist eine in der Prostata entstehende maligne Neoplasie (Karzinom).
ICD-10-Code: C61
Beim Prostatakarzinom handelt es sich um den häufigsten malignen Tumor beim Mann. In Deutschland macht Prostatakrebs etwa 20% aller Krebsneuerkrankungen aus, pro Jahr kommen geschätzte 49.000 Neupatienten dazu. Im altersstandardisierten Europastandard hat die Erkrankung eine Inzidenz von knapp 100 pro 100.000 Männer, bei über 70-Jährigen liegt sie bei 800 von 100.000.[1]
Die genaue Ätiologie ist - wie bei anderen Krebserkrankungen - unklar. Genetische Faktoren spielen eine Rolle. Untersuchungen (2009) zufolge könnten Viren an der Entstehung beteiligt sein. In rund 27 Prozent von 200 untersuchten Gewebeproben von Krebspatienten fanden Wissenschaftler der Universität von Utah das Retrovirus XMVR (Xenotropic murine leukemia virus-related virus).
Im Frühstadium ist Prostatakrebs meist asymptomatisch. Bei fortgeschritteneren Tumoren können unter anderem folgende Beschwerden auftreten:
Bei ausgedehnten Tumoren kann es weiterhin zu Erektionsstörungen kommen. Eine Hämaturie oder Hämatospermie sind selten.
Im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasierung können neben Allgemeinsymptomen wie Anämie und ungewolltem Gewichtsverlust weitere Beschwerden auftreten, die von der Lokalisation der Metastasen abhängig sind, z.B.
Die Diagnostik des Prostatakarzinoms umfasst u.a. folgende Untersuchungsverfahren:
Umstritten ist bislang (Stand 2018) der Aussagewert des prostataspezifischen Antigens (PSA) als Tumormarker für die Frühdiagnose und Verlaufskontrolle. Einen Normalbereich des PSA-Wertes im engeren Sinn gibt es nicht. In Deutschland empfehlen Fachgesellschaften eine weitere diagnostische Abklärung ab einem PSA-Wert ≥ 4ng/ml.
siehe: TNM-Klassifikation des Prostatakarzinoms
Die Union Internationale Contre le Cancer (UICC) teilt das Prostatakarzinom auf der Basis der TNM-Kassifikaton in folgende Stadien ein:
Stadium | TNM-Befund |
---|---|
I | bis T2a |
II | T2b oder T2c |
III | T3 |
IV | T4 oder N1 oder M1 |
Da das Prostatakarzinom häufig nur langsam fortschreitet, werden in Abhängigkeit vom Tumorstadium und vom Gesamtzustand und Alter des Patienten unterschiedliche Therapiekonzepte gewählt. Dazu zählen:
Die Therapie des Prostatakarzinoms mit Hilfe gentechnisch veränderter Viren ist derzeit Gegenstand der Grundlagenforschung. Im Tiermodell konnte durch die Vakzination mit Viren, die Oberflächenantigene von Krebszellen enthalten, eine starke Immunreaktion gegen den Tumor ausgelöst werden.
Fachgebiete: Allgemeinmedizin, Urologie
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