Allgemeinsymptom
Synonym: Allgemeinstörung
Englisch: general symptom
Definition
Allgemeinsymptome sind unspezifische Krankheitszeichen (Symptome), die zwar auf das Vorliegen einer Erkrankung hinweisen, aber zunächst keine Aufschlüsse über ihren Charakter, ihre Ursache oder ihre Lokalisation zulassen.
- ICD10-Codes: R50-R69
Einteilung
Zu den Allgemeinsymptomen zählen unter anderem:
- Fieber
- Gewichtsverlust
- Gewichtszunahme
- Nachtschweiß
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Appetitlosigkeit
- Nausea
- Kältegefühl
- Unwohlsein
- Schwächegefühl
Der ICD-10 fasst den Begriff des Allgemeinssymptoms wesentlich weiter und listet unter den Kodierungen R50 bis R69 zahlreiche andere Symptome wie Schmerzen, Senilität, Synkopen, Schock, Blutung, Lymphknotenvergrößerung oder Ödeme als Allgemeinsymptome auf. Dadurch wird deutlich, dass die Grenze zwischen spezifischen und allgemeinen Symptomen im medizinischen Sprachgebrauch fließend ist.
Diagnostische Bedeutung
Allgemeinsymptome stellen insofern eine Herausforderung für die ärztliche Diagnostik dar, als dass sie nicht automatisch zu einer Verdachtsdiagnose führen, die den Kreis der in Frage kommenden Erkrankungen einengt. Grundsätzlich können sie auch durch funktionelle Störungen ohne Krankheitswert ausgelöst werden. Dennoch ist ihre gezielte Abfrage im Rahmen einer Anamnese wichtig, da sie im Zusammenhang mit anderen diagnostischen Erkenntnissen richtungsweisend sein können. Beispielsweise weist das Allgemeinsymptom Fieber in Zusammenhang mit einer Dyspnoe und Rasselgeräuschen auf eine infektiöse Pneumonie hin.
B-Symptomatik
Allgemeinsymptome treten auch bei malignen Erkrankung auf. Im Zusammenhang mit bestimmten Malignomen werden sie auch als B-Symptome (Begriff aus der Ann-Arbor-Klassifikation für maligne Lymphome) bezeichnet.