Englisch: tentative diagnosis
Eine Verdachtsdiagnose ist eine Form der Diagnose, die nicht auf abgesicherten Fakten beruht, sondern intuitiv aus unvollständigen oder nicht verifizierten Informationen abgeleitet wird, die der Behandler z.B. im Rahmen der Anamnese sammelt.
Die Verdachtsdiagnose ist eine ärztliche Arbeitshypothese, die dazu dient, die weitere Richtung der Diagnostik festzulegen. Sie ist die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung wahrscheinlichste Diagnose. Wenn die zeitlichen oder apparativen Voraussetzungen für eine genaue diagnostische Abklärung fehlen (z.B. im Rahmen der Notfallmedizin), kann die Verdachtsdiagnose als so genannte Arbeitsdiagnose auch zur Grundlage der weiteren ärztlichen Intervention werden.
Verdachtsdiagnosen sind ein alltägliches ärztliches Handlungsinstrument, da bei vielen Bagatellerkrankungen die Diagnose oft allein aus dem klinischen Bild, ohne Zuhilfenahme objektiver Laborparameter gestellt wird.
Tags: Diagnose
Fachgebiete: Allgemeinmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 6. Dezember 2012 um 13:29 Uhr bearbeitet.
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