Prostatabiopsie
Englisch: prostatic biopsy
Definition
Unter der Prostatabiopsie versteht man eine Punktion der Prostata mit Gewebeentnahme und anschließender histologischer Biopsatuntersuchung. Die Prostatabiopsie ist ein diagnostisches Standardverfahren der Urologie, das vor allem bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom durchgeführt wird.
Verfahren
Die Prostatabiopsie erfolgt traditionell mittels Ultraschall-gestützter Stanzbiopsie. In der Regel wird dazu ein transrektaler Zugang gewählt. Seltener, jedoch bei der Brachytherapie routinemäßig, wird die Biopsie von perineal durchgeführt.
Heute (2025) gilt beim Prostatakarzinom die MRT-gesteuerte Fusionsbiopsie als diagnostischer Standard, da sie eine höhere Detektionsrate klinisch signifikanter Karzinome bei gleichzeitiger Reduktion unnötiger Biopsien erlaubt.
Indikationen
Eine Prostatabiopsie dient der histologischen Abklärung der Prostata bei:
- verdächtigem Tastbefund (Induration, Knoten)
- deutlicher PSA-Erhöhung
- auffälligem Befund im transrektalen Ultraschall (z.B. hypoechogener Bereich)
- V.a. Prostatakarzinom
- Therapiekontrolle bei konservativ behandeltem Prostatakarzinom
Komplikationen
Literatur
- "Interventioneller Ultraschall: Lehrbuch und Atlas für die Interventionelle Sonografie" - Christoph F. Dietrich, Dieter Nurnberg, Thieme-Verlag, 1. Auflage