Gleason-Score

Das Gleason-Grading wurde bereits 1966 vom US-amerikanischen Arzt und Pathologen Donald F. Gleason entwickelt und nach ihm benannt.

Es werden 5 Drüsenmuster unterschieden:

• Gleason 1: Gut differenziertes Adenokarzinom. Durch gestörte Architektur abweichend von gesundem Prostatagewebe.
• Gleason 2: Umschriebener Herd von etwas dichteren Drüsen. Die einzige zytologische Atypie stellen kleine Nukleolen dar.
• Gleason 3: Diffus das umgebende Gewebe infiltrierendes mittelgradig differenziertes Adenokarzinom. Große Nukleoli neben anderen Kernatypien. Gleason 3 wird am häufigsten beobachtet.
• Gleason 4: Kribriformes Muster durch Verschmelzung kleinerer Drüsen
• Gleason 5: Sehr polymorphe Tumorzellen. Häufig sind Mitosen zu sehen.

Die Grade 1 und 2 sollen bei Stanzbiopsien nicht vergeben werden, da die Aussagekraft kleinerer Proben gering ist und 1 und 2 sich nur minimal vom Ursprungsgewebe unterscheiden.

Bei der Berechnung des Gesamtwertes wird unterschieden, ob es sich um eine resezierte Prostata oder um Biopsate handelt.

Bei einem Resektat werden die Grade des häufigsten und des zweithäufigsten Differenzierungsmusters zusammengezählt. Zum Beispiel ist das häufigste Muster Grad 1 und das zweithäufigste Grad 4. Daraus ergibt sich ein Gleasonscore von 5. Zusätzlich sollte der Pathologe angeben, welches das am meisten entdifferenzierte Muster ist.

Bei Biopsaten werden das häufigste und das am meisten entdifferenzierte Muster addiert. Dadurch wird dem Umstand Sorge getragen, dass Biopsien nie das gesamte Organ abdecken können. Wenn zum Beispiel das häufigste Muster Grad 2, das zweithäufigste Muster Grad 3 und das am meisten entdifferenzierte Muster Grad 5 ist, ergibt sich ein Score von 7 und nicht wie bei oben genannter Variante ein Score von 5.