Radionuklidtherapie
Definition
Als Radionuklidtherapie bezeichnet man in der Nuklearmedizin Therapieverfahren, bei denen dem Patienten radioaktive Substanzen verabreicht werden, die sich in bestimmten Geweben (z.B. in Tumorgewebe) anreichern und dort Zellen zerstören.
Formen
Die Radionuklidtherapie kann bei verschiedenen Arten von Erkrankungen zum Einsatz kommen. Es handelt sich meist um Krebserkrankungen, jedoch wird die Radionuklidtherapie auch zur Therapie gutartiger Veränderungen eingesetzt.
Einige Beispiele für Formen der Radionuklidtherapie sind:
- Radiojodtherapie (mit Iod-131): zur Therapie von Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow, Schilddrüsenkarzinom)
- Meta-Jod-Benzylguanidin (131I-Meta-Iod-Benzylguanidin, kurz MIBG): zur Therapie von malignen Erkrankungen neuroektodermaler Herkunft (z.B. Phäochromozytom, Paragangliom, Neuroblastom)
- Radioimmuntherapie (mit Yttrium-90-markierten Peptiden): zur Therapie von Knochenmetastasen
- Anti-CD-20-Radioimmunotherapie (mit 90Y-Ibritumomab-Tiuxetan und 131Iod-Tositumomab) zur Therapie des Non-Hodgkin-Lymphoms
- 224Radiumchlorid-Therapie der ankylosierenden Spondylitis: das Radionuklid ist ein Calciumhomolog und lagert sich im Skellett an, wo gezielt die Entzündung bestrahlt (und das Knochenmark und Risikoorgane weitgehend geschont) wird
- Radiosynoviorthese (intraartikuläre 90Y-Zitrat-lnjektion): zur Bestrahlung von entzündlich veränderter Synovialis bei Arthritis
- Peritoneale Radionuklidtherapie (mit 90Y): bei maligner, rezidivierender Ergußbildung
Fachgebiete:
Radiologie
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