Erblicher Brust- und Eierstockkrebs
Englisch: hereditary breast und ovarian cancer
Definition
Der erbliche Brust- und Eierstockkrebs, kurz HBOC, ist ein Tumorsyndrom, bei dem das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen deutlich erhöht ist. Betroffene Frauen erkranken häufig an einem Mamma- und Ovarialkarzinom. Männliche Patienten haben ein höheres Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken.
Genetik
HBOC wird autosomal-dominant vererbt. Die auslösenden Genmutationen finden sich häufig im BRCA1- oder BRCA2-Gen, kommen aber seltener auch in anderen Genen vor.
Symptome
Betroffene erkranken familiär gehäuft in vergleichsweise jungem Alter an Krebs. Typische Merkmale von HBOC sind:
- Früher Brustkrebs (oft < 50 Jahre)
- Mehrere betroffene Familienmitglieder
- Zweite Krebserkrankung in derselben oder anderen Brust
- Männlicher Brustkrebs
- Eierstock-, Eileiter- oder Bauchfellkrebs
- erhöhtes Risiko für Prostatakrebs (bei Männern) und Pankreaskrebs
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auftretenden Krebserkrankung. Betroffene können bei Verdacht eine humangenetische Beratung in Anspruch nehmen.
Je nach betroffenem Gen und entsprechendem Risiko werden Vorsorgeuntersuchungen, wie die Brustkrebsvorsorge ab dem 30. Lebensjahr, oder auch eine prophylaktische Mastektomie empfohlen.
Quellen
- Humangenetisches Institut der Universitätsklinik Erlangen, abgerufen am 22.04.2025
- Nationales Zentrum für erbliche Tumorerkrankungen der Universitätsklinik Bonn, abgerufen am 22.04.2025
- Medizinisches Genetisches Zentrum, Praxis und Labor für Humangenetik, München, abgerufen am 22.04.2025