Adenom-Karzinom-Sequenz
Synonym: Vogelstein-Sequenz
Definition
Die Adenom-Karzinom-Sequenz ist ein Modell zur Entstehung von Tumoren aus gutartigen Vorstufen, das vor allem für die Entstehung des kolorektalen Karzinoms herangezogen wird.
Hintergrund
Die Mehrzahl kolorektaler Karzinome entsteht in einem mehrstufigen Prozess (Sequenz) genetischer Veränderungen aus zunächst gutartigen Tumoren (villöse und tubuläre Adenomen) der Dickdarmschleimhaut. Die maligne Transformation erfolgt über sukzessive Mutationen verschiedener Tumorsuppressor- und Protoonkogene. Als initiale Mutation tritt meist eine Mutation im APC-Gen auf. APC ist ein Tumorsuppressorprotein, das die proteasomale Degradation des Transkriptionsfaktors β-Catenin (siehe Wnt-Signalweg) initiiert, indem es diesen ubiquitiniert. APC-Defekte resultieren in einer unkontrollierten Proliferation der Enterozyten.
Erblich bedingte Mutationen im APC-Gen, wie sie im Falle der familiären adenomatösen Polyposis coli (FAP) vorkommen stellen daher ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für kolorektale Karzinome dar. Das gilt auch für Mutationen im KRAS-Protoonkogen und den Tumorsuppressorgenen DCC ("Deleted in Colorectal Carcinoma") und p53.
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