Protoonkogen
von altgriechisch: ὄγκος ("onkos") - Geschwulst, Masse
Englisch: protooncogene
Definition
Tumorgenetik
Aufgrund einer Mutation ensteht aus einem Protoonkogen ein Onkogen. Diese Veränderung bewirkt einen Zugewinn an Funktion (Gain-of-Function-Mutation):
- Qualitative Veränderung: In den meisten Fällen handelt es sich bei tumoreigenen Mutationen in Protoonkogenen um Missense-Mutationen, die zu einer dauerhaften Aktivierung oder einer veränderten Funktionstüchtigkeit des Genprodukts führen (qualitative Veränderung).
- Quantitative Veränderung: In manchen Situationen können Protoonkogene auch dupliziert oder multipliziert vorliegen. Das heißt, dass die Zahl der Exemplare eines Gens und auch damit die Menge der in der Zelle vorhanden Genprodukte erhöht ist.
- Auch Translokationen können aus einem Protoonkogen ein Onkogen machen, indem das Gen beispielsweise unter die Kontrolle aktiver Enhancer fällt, ein Fusionsprodukt mit geänderter Funktion entsteht oder gar eine Expression in einem anderen zellulären Differenzierungsstadium stattfindet.[1]
Beispiele
- Wachstumsfaktoren und Zytokine
- GTP-bindende Proteine (rezeptorgekoppelte G-Proteine, kleine G-Proteine wie Ras)
- Ligandengesteuerte Transkriptionsfaktoren (intrazelluläre Hormonrezeptoren)
- Tumorsuppressoren
- Proteinkinasen (z.B. Proteinkinase B aus dem IP3-Weg)
Videotutorial
Literatur
- ↑ "Basiswissen Humangenetik" - Christian P. Schaaf, Johannes Zschocke, Springer-Verlag, 2. Auflage"
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