von griechisch: para - neben; neo - neu; plastein - bilden
Synonym: Paraneoplasie
Englisch: paraneoplastic syndrome, paraneoplastic phenomenon, paraneoplasia
Als paraneoplastisches Syndrom bezeichnet man bestimmte Symptom- und Befundkonstellationen, die im Zusammenhang mit einer Tumorerkrankung auftreten, aber keine unmittelbare Folge des lokalen Tumorwachstums oder der Metastasenbildung sind. In einigen Fällen kann ein paraneoplastisches Syndrom auch die Erstmanifestation einer Tumorerkrankung darstellen.
Die Pathogenese der meisten paraneoplastischen Syndrome ist derzeit (2022) unklar. Meist entstehen die Symptome sekundär durch Substanzen, die vom Tumor sezerniert werden oder als Folge einer Antikörperbildung gegen Tumorzellen, die mit anderem Gewebe kreuzreagieren.
Am häufigsten finden sich paraneoplastische Syndrome bei:
Zu den paraneoplastischen Allgemeinsymptomen zählen:
Neurologische Paraneoplasien sind häufig mit Autoantikörpern assoziiert, z.B. Anti-Hu- (Anti-Hu-Syndrom) oder Anti-Yo-Antikörpern (Anti-Yo-Syndrom) sowie Autoantikörpern gegen NMDA-Rezeptoren oder VGKCs.[1]
Paraneoplastische Syndrome werden durch Behandlung des zugrundeliegenden Tumorleidens therapiert, also meist durch chirurgische Interventionen, Chemotherapie und Bestrahlung. Zusätzlich können jedoch symptomatische Maßnahmen notwendig sein, vor allem, wenn das paraneoplastische Syndrom lebensgefährliche Stoffwechselentgleisungen hervorruft.
Diese Seite wurde zuletzt am 6. Februar 2022 um 17:10 Uhr bearbeitet.
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