Leser-Trélat-Syndrom
nach dem deutschen Chirurgen Edmund Leser (1853-1916) und dem französischen Chirurgen Ulysse Trélat (1828-1890)
Definition
Das Leser-Trélat-Syndrom äußert sich durch das disseminierte Auftreten seborrhoischer Keratosen und geht häufig mit Juckreiz einher. Eine Zuordnung zu den paraneoplastischen Syndromen ist umstritten.
Geschichte
Epidemiologie
Das Leser-Trélat-Syndrom ist eher selten. Bei den beschriebenen Fällen handelt es sich meist um Einzelfälle. Es zeigt sich ein Erkrankungsgipfel im höheren Alter.
Paraneoplasie
Es besteht die Vermutung, dass das Krankheitsbild im Rahmen einer bösartigen Tumorerkrankung – insbesondere bei Adenokarzinomen des Gastrointestinaltraktes und seltener bei Lymphomen und Leukämien – auftaucht, weshalb es von einigen Autoren als paraneoplastisches Syndrom gewertet wird. Einige Wissenschaftler beziehen sich bei der Beurteilung auch auf Helene Curth, die Kriterien entwickelte, um den Kausalzusammenhang zwischen dermatologischen Erscheinungen und malignen Grunderkrankungen besser beurteilen zu können (Curth's Postulate).
Die Zuordnung des Leser-Trélat-Syndrom zu den paraneoplastischen Syndromen ist allerdings umstritten, da bis heute (2021) kein Kausalzusammenhang nachgewiesen werden konnte. Zudem sind in der Literatur vereinzelt auch Fallberichte zu finden, bei denen das Leser-Trélat-Syndrom bei gesunden Patienten aufgetreten ist, ohne dass ein Karzinom diagnostiziert werden konnte.[1]
Klinik
Klinisch sieht man plötzlich auftretende, multiple seborrhoische Keratosen mit disseminierter und diffuser Verteilung über das Integument. In etwa der Hälfte der Fälle leiden die Patienten unter einem Pruritus. Das gleichzeitige Auftreten einer Acanthosis nigricans ist möglich. Bei vorbestehender seborrhoischer Keratose kann es zur Verschlechterung der Ausprägung kommen.
Quellen
- ↑ Safa G, Darrieux L. Leser-Trélat Sign without Internal Malignancy. Case Rep Oncol. 2011 Mar 29;4(1):175-7. doi: 10.1159/000327363. PMID: 21526136; PMCID: PMC3081649
um diese Funktion zu nutzen.