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Parese

von altgriechisch: πάρεσις ("paresis") - Erschlaffung
Synonym: Lähmung
Englisch: paresis

1. Definition

Die Parese ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Teilausfall der motorischen Funktion eines Muskels, einer Muskelgruppe oder einer Extremität. Im Deutschen spricht man von einer Lähmung. Im weiteren Sinn kann sich der Begriff auch auf muskuläre Hohlorgane erstrecken, z.B. bei der Gastroparese oder Kolonparese.

siehe auch: Paralyse, Plegie

2. Pathophysiologie

Paresen entstehen durch Störungen des Nervensystems, der neuromuskulären Übertragung oder der Muskulatur selbst. Betroffen sind Nervenzellen oder Synapsen, welche die Bewegungsreize im ZNS auslösen bzw. sie zum Muskel weiterleiten, oder die ausführenden Muskelzellen. In der Folge kommt es zu einer verminderten Muskelkraft und zu einer Atrophie der betroffenen Muskulatur.

Wenn Paresen über einen längeren Zeitraum bestehen, wird eine irreversible Fibrosierung der Muskulatur angestoßen, d.h. kontraktiles Funktionsgewebe wird zunehmend durch nicht-kontraktiles Bindegewebe ersetzt.

3. Einteilung

3.1. ...nach verursachender Lokalisation

3.1.1. Zentrale Paresen

Bei zentralen Paresen ist das 1. motorische Neuron (UMN) betroffen, das sich im Motorkortex befindet und sein Axon zu den Vorderhornzellen des Rückenmarks oder den Hirnnervenkernen entsendet. Eine zentrale Parese äußert sich typischerweise durch eine spastische Lähmung. Leitsymptome sind ein erhöhter Muskeltonus, gesteigerte Muskeleigenreflexe und pathologische Reflexe (z.B. Pyramidenbahnzeichen). Desweiteren kann es zu einer Reflexirradiation kommen.

3.1.2. Periphere Paresen

Bei peripheren Paresen liegt die Ursache der Lähmung im Bereich des 2. motorischen Neurons (LMN). Dieses Neuron befindet sich im Vorderhorn des Rückenmarks oder den Hirnnervenkernen und sendet sein Axon zum Muskel. Eine periphere Parese tritt zum Beispiel auf, wenn der zuleitende Nerv eines Muskels durchtrennt wird. Das Resultat ist eine schlaffe Lähmung. Leitsymptome einer peripheren Parese sind Muskelhypotonie, Muskelatrophie, Schwächung oder Aufhebung der Muskeleigenreflexe und Zeichen einer Denervierung (Faszikulationen, Fibrillationen). Beispiele sind:

3.1.3. Pseudoparesen

Pseudoparesen sind Lähmungen, die nicht auf einen Nervendefekt zurückzuführend sind. Sie treten zum Beispiel bei einer schmerzbedingten Bewegungseinschränkung der Extremitäten auf.

3.2. ...nach Extremitätenbefall

Stichworte: Lähmung
Fachgebiete: Neurologie

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