Paralyse
von altgriechisch: παράλυσις ("parálusis") - Lähmung, Erstarrung
Englisch: paralysis
1. Definition
Als Paralyse bezeichnet man eine vollständige Lähmung eines Körperteils oder Organs – im Gegensatz zur Parese, die eine teilweise Lähmung darstellt. Paralysen können einzelne Muskeln, Muskelgruppen oder ganze Extremitäten betreffen.
2. Terminologie
Die Begriffe "Paralyse"und "Plegie" werden in der medizinischen Alltagssprache oft synonym verwendet. "Paralyse" umfasst jedoch auch die glatte Muskulatur, während "Plegie" sich nur auf Skelettmuskeln bezieht. Daher bezeichnet man z.B eine Lähmung des Darms als "Darmparalyse" und nicht als "Darmplegie".
3. Ätiologie
Mögliche Ursachen einer Paralyse sind unter anderem:
- Zerstörung der versorgenden Nerven oder der betreffenden Motoneurone im ZNS, z.B. durch
- Toxine (Curare, Botulinumtoxin, Schlangengifte)
- Arzneistoffe (z.B. Pancuronium)
4. Einteilung
4.1. ...nach klinischem Verlauf
- absteigende Paralyse
- aufsteigende Paralyse
- progressive Paralyse
4.2. ...nach Pathophysiologie
- hypokaliämische periodische Paralyse (hypoPP)
- hyperkaliämische periodische Paralyse (hyperPP)
- thyreotoxische periodische Paralyse (TPP)
Darüber hinaus werden einzelne Paralyseformen auch nach ihrem Erstbeschreiber (z.B. Landry-Paralyse) oder den auslösenden Begleitumständen (z.B. Honeymoon-Paralyse) benannt.