Synonym: Hypercalcämie
Englisch: hypercalcemia
Eine Hyperkalzämie liegt bei einer Erhöhung des Serumkalziums über den Referenzbereich (2,2 bis 2,65 mmol/l) vor.
Der größte Teil der Hyperkalzämien ist auf maligne Neoplasien (z.B. Knochenmetastasen bei Mammakarzinom, Plasmozytom), Paraneoplasien oder einen Hyperparathyreoidismus zurückzuführen. Weitere, aber seltene Ursachen sind unter anderem:
Eine Hyperkalzämie wird meistens vor der Ausbildung einer Symptomatik durch Labordiagnostik zufällig entdeckt. Die Hyperkalzämie kann jedoch, wenn sie unentdeckt bleibt, zu einer Reihe von Symptomen führen:
Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Digitalisglykoside einnehmen. Die Toxizität von Digitalisglykosiden wird durch eine Hyperkalzämie gesteigert.
Bei einer raschen Entwicklung über wenige Tage kann sich das Vollbild einer hyperkalzämischen Krise entwickeln. Hyperkalzämische Krisen werden meistens durch Osteolysen bei vorliegenden Knochenmetastasen hervorgerufen.
Die Symptomatik ist akut und besteht aus einer Kombination von:[1]
Die Diagnostik dient der Fahndung nach der zugrundeliegenden Ursache und umfasst unter anderem die Bestimmung von Parathormon zum Ausschluss eines Hyperparathyreoidismus. Bei Vorliegen von Spontanfrakturen ist das Vorhandensein von ossären Metastasen naheliegend.
Die Therapie besteht in der Behandlung der zugrundeliegenden Ursache. Symptomatisch kann das Serumkalzium durch die Steigerung der Ausscheidung gesenkt werden. Dazu hat sich die Gabe eines Schleifendiuretikums in Kombination mit Glukokortikoiden bewährt.
Bei schweren Formen kann die Gabe von Calcitonin eine schnelle Senkung des Calciumspiegels hervorrufen, in Ausnahmefällen muss auf eine Hämodialyse zurückgegriffen werden.
Die Gabe von Bisphosphonaten ist bei Vorliegen von Knochenmetastasen zur Verlangsamung der Osteolysen angebracht.
siehe auch: Hypokalzämie
Tags: Elektrolytstörung, Kalzium
Fachgebiete: Innere Medizin
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Januar 2022 um 08:59 Uhr bearbeitet.
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