Pruritus sine materia
von lateinisch: prurire - jucken; sine - ohne; materia - Stoff
Synonyme: idiopathischer Pruritus, Juckreiz ohne Ursache
Definition
Pruritus sine materia ist ein Juckreiz (Pruritus), der ohne erkennbare Grunderkrankung auftritt. In der Dermatologie dient der Begriff auch zur Bezeichung eines Juckreizes ohne Hautentzündung bzw. ohne sichtbare Effloreszenzen im Rahmen innerer Erkrankungen. Er wird vom Pruritus cum materia abgegrenzt. Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose, die nur dann gestellt werden sollte, wenn alle anderen Ursachen verworfen wurden.
Ursachen
Mögliche Ursachen des Pruritus sine materia im dermatologischen Sinn sind u.a.:
- Stoffwechselstörungen
- Endokrine Störungen
- Infektionen (u.a. Endoparasiten, HIV, Hepatitis C, Influenza)
- Hämatologische Erkrankungen
- Maligne Tumoren (u.a. Zervixkarzinom, Prostatakarzinom, Kolonkarzinom)
- Neurologische Erkrankungen
- Multiple Sklerose
- Neuropathien (Vulvodynie, Glossodynie)
- Restless-Legs-Syndrom
- Zosterneuralgie
- Psychische Erkrankungen
- Medikamente (z.B. ACE-Hemmer, Fumarate, Antibiotika, Morphine, Zytostatika u.v.a.)
Therapie
Die Therapie eines Pruritus richtet sich nach der auslösenden Ursache. Beim Pruritus sine materia kann die Therapie deshalb schwierig und unbefriedigend sein. Symptomatisch kommen unter anderem Hautpflegeprodukte und juckreizstillende Arzneistoffe (Antipruriginosa) zum Einsatz.
um diese Funktion zu nutzen.