Schwangerschaftscholestase
Synonyme: intrahepatische Schwangerschaftscholestase, Schwangerschaftsikterus
Definition
Als Schwangerschaftscholestase bezeichnet man einen gestörten intrahepatischen Gallenabfluss während der Schwangerschaft. Er geht mit einem pathologischen Anstieg der Leberwerte im mütterlichen Blut einher. Das Krankheitsbild manifestiert sich in der Regel im 3. Trimenon.
Epidemiologie und Ätiologie
Die Schwangerschaftscholestase ist mit etwa 0,1 bis 0,7% aller Schwangerschaften eine verhältnismäßig seltene Erkrankung. Die Ätiologie ist weitgehend ungeklärt, man spricht deshalb auch von idiopathischer Schwangerschaftscholestase. Risikofaktoren sind Virushepatitiden, Mehrlingsschwangerschaften und Schwangerschaftscholestasen in vorangegangenen Schwangerschaften.
Klinik
Leitsymptom ist ein starker Juckreiz, der Pruritus gravidarum. Darüber hinaus tritt eine Erhöhung der Transaminasen (ALAT, ASAT) und Gallensäuren im Serum auf. In einigen Fällen ist darüber hinaus das Bilirubin erhöht, sodass es zu einem Ikterus kommen kann.
Die Schwangerschaftscholestase erhöht das Risiko für perinatale Komplikationen (z.B. Frühgeburt) und intrauterinen Fruchttod. Dabei sind die fetalen Risiken annähernd proportional zum Gallensäurenwert.
Therapie
Die Therapie mit Ursodesoxycholsäure führt zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome und zu einer Senkung der Leberwerte. Eine Verbesserung des fetalen Outcomes konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Es empfiehlt sich eine engmaschige Kontrolle (Labor, CTG) sowie eine Geburtseinleitung ab 38+0 SSW.
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