Intrauteriner Fruchttod
Synonyme: Fruchttod, Infans mortuus
Definition
Von einem intrauterinen Fruchttod, kurz IUFT, spricht man, wenn das heranreifende Kind (Fetus) während der zweiten Schwangerschaftshälfte im Mutterleib stirbt.
- ICD10-Code: P95 - Fetaltod nicht näher bezeichneter Ursache
Hintergrund
Ein intrauteriner Fruchttod kann 2 verschiedene Verläufe nehmen:
- Wird der Fetus spontan ausgestoßen, mündet der IUFT in eine so genannte Totgeburt. Ist das Gewicht des Fetus dabei kleiner als 500 g, spricht man von einer Fehlgeburt (Abort).
- Kommt es nicht zu Blutungen und zur Wehentätigkeit, sondern verbleibt das tote Kind zunächst in der Gebärmutter, liegt eine "Missed abortion" vor.
Ursachen
Die Ursachen für einen intrauterinen Fruchttod lassen sich nicht immer eindeutig feststellen. Mögliche Faktoren sind:
- Genetische Defekte (Erbkrankheiten, Mutationen, Chromosomenaberrationen)
- Biologische Noxen (Infektionen mit Viren, Bakterien oder anderen Mikroorganismen)
- Chemische Noxen (Medikamente, Drogen)
- Physikalische Noxen (ionisierende Strahlen)
- Mechanische Traumen (Sturz, Autounfall)
- Psychische Traumen
- Maternale Ursachen
- Plazentainsuffizienz
- Fehlbildungen oder Tumore der Gebärmutter
- Zervixinsuffizienz
- Endokrine Störungen der Mutter (Diabetes mellitus, Hyperthyreose)
Fachgebiete:
Gynäkologie
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung