Missed Abortion
Synonyme: verhaltener Abort, Embryonalmole
Definition
Die Missed Abortion ist eine Form der Fehlgeburt, bei der die Fruchtanlage abgestorben ist, aber nicht spontan aus dem Uterus ausgestoßen wird.
Klinik
Bei der Missed Abortion gibt es für die Fehlgeburt keine äußeren Anhaltspunkte wie eine vaginale Blutung oder einen Gewebsabgang. Lediglich die subjektiven Schwangerschaftszeichen wie Nausea oder das Brustspannen reduzieren sich. Als Komplikation treten vor allem Gerinnungsstörungen (Verbrauchskoagulopathie) auf.
Klinisch zeigt sich eine Wachstumsretardierung des Uterus bei geschlossenem Zervikalkanal.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt sonografisch und sollte unabhängig von 2 Untersuchern gestellt werden. Es sind keine Vitalitätszeichen erkennbar, insbesondere
- keine fetalen Herzaktionen
- keine Kindsbewegungen
Darüber hinaus zeigt sich ein Abfall des Beta-HCG-Spiegels im Blut.
Therapie
Bis zur 12. SSW erfolgt eine Saugcurettage ("Absaugung") oder Curettage ("Ausschabung") der Gebärmutter. Um die Zervix nicht übermäßig zu traumatisieren, werden präoperativ, d.h. 3-4 Stunden vor dem Eingriff - Prostaglandine zur Erweiterung und Erweichung der Zervix verabreicht. Dadurch wird die Gefahr einer Zervixinsuffizienz bei einer Folgeschwangerschaft minimiert.
Nach der 12. SSW wird mittels Oxytocin- oder Prostaglandininfusionen eine Geburt eingeleitet, der eine Curettage folgt.
Eine seltene Komplikation der missed Abortion ist das Dead-Fetus-Syndrom.