Dead-Fetus-Syndrom
Definition
Als Dead-fetus-Syndrom bezeichnet man das Auftreten einer schweren Gerinnungsstörung (Verbrauchskoagulopathie) im maternalen Kreislauf während der zweiten Schwangerschaftshälfte, bedingt durch das Absterben der Schwangerschaftsfrucht.
Pathophysiologie
Ursache dieser Koagulopathie ist eine Komplikation infolge des Absterbens des ungeborenen Fetus (intrauteriner Fruchttod) in der Gebärmutter. Als Auslöser der Koagulopathie vermutet man eine nachfolgende Einschwemmung proteolytischer Enzyme und Gewebsthrombokinasen aus dem fetalen Gewebe in den mütterlichen Kreislauf.
Durch den Fruchttod und die anschließenden bakteriellen Abbauprozesse - meist hervorgerufen durch Escherichia coli - kommt es zu einer Endotoxinbildung. Die Permeabilität der plazentaren Gefäße steigt und Toxine können in den maternalen Kreislauf gelangen. Diese Toxine aktivieren nun Gerinnungsfaktoren, woraus eine Bildung von Mikrothromben mit Verbrauchskoagulopathie resultiert. Es kommt zu einer erhöhten Blutungsneigung.
Die Symptomatik bildet sich meist erst nach mehreren Stunden bis Tagen aus, was auf die intakte Plazentaschrankenfunktion zurückzuführen ist.
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