Plazentaschranke
englisch: placental barrier
Definition
Die Plazentaschranke ist ein Gewebefilter, das den mütterlichen Blutkreislauf vom fetalen Blutkreislauf trennt. Sie befindet sich im intervillösen Raum der Dezidua, genauer gesagt in den Chorionzotten und unterliegt mit fortschreitender Schwangerschaft einer Veränderung im Aufbau.
Histologie
Die Plazentaschranke weist folgende Schichten auf:
- Durchgehende Synzytiotrophoblastenschicht
- Zytotrophoblastenschicht (variabel)
- Basallamina des Trophoblasten
- Faserarmes Bindegewebe
- Basallamina des Kapillarendothels
- Kapillarendothel
Physiologie
Die Plazentaschranke ist funktionell gesehen eine Gewebebarriere, die maternales und fetales Blut trennt und selektiv den Übertritt von verschiedenen, im Blut enthaltenen Substanzen (z.B. Sauerstoff, Glukose) ermöglicht oder verhindert. Mögliche Transportmechanismen sind Diffusion, aktiver Transport, Diapedese und Pinozytose.
Dabei ist die Plazentaschranke jedoch keine einfache Filtermembran für niedermolekulare Stoffe. So ermöglicht sie auch die Versorgung des Fetus mit maternalen Immunglobulinen und den Übergang fetaler DNA in den mütterlichen Blutkreislauf. In geringem Umfang ist sogar der Austausch ganzer Körperzellen möglich. Letzterer ist die Grundlage des sogenannten Mikrochimärismus.[1]
Quellen
- ↑ Cómitre-Mariano B et al: Feto-maternal microchimerism: Memories from pregnancy, iScience, Volume 25, Issue 1, 2022, 103664, ISSN 2589-0042, https://doi.org/10.1016/j.isci.2021.103664
um diese Funktion zu nutzen.