Diapedese
Englisch: leukocyte extravasation, diapedesis
Definition
Als Diapedese bezeichnet man die Bewegung von Blutzellen, in erster Linie von Leukozyten (z.B. Monozyten, Makrophagen oder Granulozyten) durch Endothelnischen der kleinen Blutgefäße (Blutkapillaren, Arteriolen, und Venolen). Bei Erythrozyten spricht man in diesem Zusammenhang auch von Extravasation.
Hintergrund
Eine physiologische Diapedese findet in den hochendothelialen Venolen lymphatischer Gewebe statt, wo Lymphozyten durch das ungewöhnliche, pflastersteinartige Endothel der postkapillären Venolen wandern. Diese stets nach extravasal gerichtete Wanderung ist Teil der für lymphatische Organe typischen Rezirkulation der Lymphozyten. Bei einer Entzündung wandern Lymphozyten entlang des Konzentrationsgefälles der Chemokine durch das Endothel.
Die Diapedese von Leukozyten ist ein komplexer Vorgang, der sich aus mehreren Phasen zusammensetzt, u.a. aus der Margination und dem Rolling.
Bei starker Blutstauung oder Entzündungen kann es auch zu einer Diapedese von Erythrozyten kommen.
Einteilung
Die Diapedese kann nach der jeweiligen Zellgattung eingeteilt werden in:
- Leukodiapedese: Diapedese von Leukozyten (Monozyten, Makrophagen, Granulozyten, Lymphozyten)
- Erythrodiapedese: Diapedese der Erythrozyten
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