Arteriole
Englisch: arteriole
Definition
Arteriolen sind kleine Arterien, die im Gefäßsystem den Übergang der Arterien zu den Kapillaren darstellen.
Hintergrund
Die entsprechenden venösen Blutgefäße, die das Blut vom Kapillarbett weg führen, bezeichnet man als Venolen. In manchen Geweben befinden sich zwischen Arteriolen und Kapillaren noch so genannte Metarteriolen.
Histologie
Arteriolen sind die feinsten, noch mit bloßem Auge sichtbaren Blutgefäße. An der Sklera des Auges zeichnen sie sich zum Beispiel als feine, rote Episkleralgefäße ab. Sie gehen durch fließenden Übergang aus den Arterien hervor.
Der Wandaufbau der Arteriolen gleicht dem der Arterien. Man unterscheidet Intima, Media und Adventitia. Die Wand besteht jedoch nur aus einer dünnen, ein- bis zweischichtigen Lage glatter Muskelzellen. Darüber hinaus sieht man Retikulinfasern und eine lumenseitige, nicht-fenestrierte Endothelauskleidung. Die Membrana elastica interna liegt im Gegensatz zu den Arterien direkt unter dem Endothel. Die für größere Arterien typische Membrana elastica externa fehlt.
Die Arteriolen gehen in der Fließrichtung des Blutes unter Verlust der Muskelzellen und der Membrana elastica interna allmählich in die Kapillaren über.
Physiologie
Arteriolen sind Widerstandsgefäße, die durch ihre Kontraktion den Zufluss zum Kapillarbett eines Gewebes fast vollkommen drosseln können. Bereits geringfügige Veränderungen ihres Lumens haben einen großen Einfluss auf die lokale Durchblutung und den Blutdruck. Bei größeren Blutverlusten führt die Verengung der Arteriolen in der Peripherie zu einer Zentralisierung des Blutvolumens und damit zur Konzentration auf die Durchblutung lebenswichtiger Organe.
Die Arteriolen werden von sympathischen Nervenfasern innerviert, die eine Vasokonstriktion vermitteln. Die Vasodilatation wird durch nachlassende Sympathikusaktivität erreicht, eine dezidierte parasympathische Innervation der Arteriolen lässt sich nur in wenigen Geweben nachweisen, zum Beispiel im Schwellkörper des Penis.
Eine Hypoxämie, ein verringerter pH-Wert sowie die lokale Ausschüttung von Histamin führen zu einer Dilatation der Arteriolen. Umgekehrt bewirken Adrenalin, Angiotensin II oder Serotonin über eine Tonussteigerung der glatten Muskulatur eine Verengung dieser Gefäße.