Extravasation
von lateinisch: extra - außerhalb; vas - Gefäß
Englisch: extravasation
Definition
Pathologie
Unter einer Extravasation versteht man den Austritt von Blut oder Lymphflüssigkeit aus einem Gefäß und seine anschließende, umschriebene oder diffuse Verteilung im Gewebe. Die im Gewebe auffindbare, ödematöse Schwellung, die Blutzellen enthält, wird Extravasat genannt.
Im Zusammenhang mit Infusionen oder Injektionen wird der Begriff häufig auch synonym für Paravasation verwendet.
Immunologie
Im Zusammenhang mit der Immunreaktionen, wie z.B. einer Entzündung, bezeichnet der Begriff Extravasation die Auswanderung von Leukozyten aus den Blutgefäßen zum Entzündungsherd. Dieser Vorgang wird auch als Leukotaxis bezeichnet und vollzieht sich in mehreren Einzelschritten. Die Leukozyten nähern sich durch hydrodynamische Margination dem Endothel und "rollen" über seine Oberfläche (Leukozyten-Rolling). Schließlich wandern sie in das Gewebe ein (Diapedese). Angelockt werden die Zellen von proinflammatorischen Chemokinen, die vom Endothel produziert werden.