Leidensdruck
Definition
Unter Leidensdruck versteht man in der Medizin die Negativempfindung eines physischen oder psychischen Zustands, der durch Erkrankungen bzw. ihre Symptome ausgelöst wird, und den unbestimmten Wunsch nach Veränderung bzw. Heilung auslöst.
siehe auch: Leiden
Hintergrund
Leidensdruck ist ein wichtiger Faktor für die Kontaktaufnahme mit einem Therapeuten und die anschließende Compliance des Patienten im Hinblick auf die Behandlungsmaßnahmen. Er motiviert den Patienten sich auch evtl. unangenehmen diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen zu stellen.
In der Anfangsphase asymptomatisch verlaufende chronische Erkrankungen (z.B. arterielle Hypertonie) verursachen meist einen geringen Leidensdruck. Das kann dazu führen, dass erst spät ein Arzt konsultiert wird und die in diesem Fall notwendige medikamentöse Therapie nicht konsequent durchgeführt wird.
Die Schwelle zur Auslösung von Leidensdruck ist interindividuell, aber auch intraindividuell (z.B. in verschiedenen Lebensphasen) sehr unterschiedlich. Wesentliche Faktoren, welche - neben der Schwere der Erkrankung - die Ausprägung des Leidensdrucks beeinflussen, sind u.a.:
- der individuelle Charakter eines Menschen
- die Körperwahrnehmung
- die Schmerztoleranz
um diese Funktion zu nutzen.