Lyell-Syndrom
nach Alan Lyell (1917-2007), britischer Hausarzt
Synonym: Syndrom der verbrühten Haut
Englisch: Lyell syndrome
Definition
Der Begriff Lyell-Syndrom ist eine Bezeichnung für verschiedene Hautkrankheiten, deren gemeinsames klinisches Merkmal eine großflächige Epidermolyse ist:
- Toxische epidermale Nekrolyse (TEN) (Medikamentöses Lyell-Syndrom)
- Staphylococcal scalded skin syndrome (SSSS) (Staphylogenes Lyell-Syndrom)
Wird der Begriff "Lyell-Syndrom" ohne Zusatz verwendet, ist meist die toxische epidermale Nekrolyse gemeint.
Nomenklatur
Die Verwendung "Lyell-Syndrom" als Überbegriff für die TEN und SSSS ist irreführend, da beide Erkrankungen sich nicht nur bezüglich ihrer Ätiologie, sondern auch hinsichtlich ihres klinischen Verlaufs und ihrer Therapie unterscheiden. Aufgrund dessen sollten besser die eindeutigen Termini TEN und SSSS verwendet werden.
ICD10-Codes
- L51.2 Toxische epidermale Nekrolyse
- L00 Staphylococcal scalded skin syndrome (SSS-Syndrom)
Geschichte
Das Lyell-Syndrom wurde in den 1960er Jahren durch den britischen Dermatologen Alan Lyell während seiner Forschungszeit in der Dermatologie-Abteilung der Glasgow Royal Infirmary entdeckt und beschrieben.
Literatur
- Pschyrembel - Lyell-Syndrom, abgerufen am 14.01.2022
- Altmeyers - Toxisch-epidermale Nekrolyse, abgerufen am 14.01.2022
- ICD-Code, abgerufen am 14.01.2022
- Plewig et al. Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, 7. Auflage, Springer-Verlag, 2018