Fissurektomie
Synonym: Fissurektomie nach Gabriel
Definition
Die Fissurektomie ist eine operative Therapie der konservativ nicht beherrschbaren chronischen Analfissur. Sie umfasst die Exzision der narbigen Ränder, sowie von Begleiterscheinungen (Papillen, Vorpostenfalte).
Operationsverfahren
Die Fissurektomie stellt die operative Behandlung der chronischen Analfissur dar. Bei der Fissurektomie nach Gabriel wird die Fissur mitsamt des vernarbten Schleimhautdefektes und entzündlichen Begleiterscheinungen, wie der Vorpostenfalte und der hypertrophen Analpapille, unter Schonung des Schließmuskels flach ausgeschnitten. Weiterhin erfolgt die Mitnahme eines dreieckigen Hautanteils, wodurch der Sekretabfluss (Drainage) erreicht werden kann.
Insgesamt betrachtet, weist die Fissurektomie eine höhere Heilungsrate auf, als die medikamentös möglichen Behandlungen. Die teilweise Schließmuskeldurchtrennung (Laterale interne Sphinkterotomie) ist ihr in Bezug auf die Heilungsraten jedoch überlegen. Da diese jedoch vermehrt zur Stuhlinkontinenz führt, wird die Fissurektomie als Erstlinien-Therapie bei den operativen Verfahren der Analfissur empfohlen.
Varianten
Die kombinierte Behandlung einer Fissurektomie mit Botulinumtoxin könnte einen zusätzlichen Nutzen erbringen, da sie beide Entstehungsfaktoren der Fissur moduliert: zum einen den Schließmuskel-Überdruck, und zum anderen die entzündliche Komponente. Die aktuelle Leitlinienempfehlung (2020) lautet, dass Botulinum-Toxin zur Sphinkterrelaxation zusätzlich zum Verfahren der Fissurektomie appliziert werden kann.
Literatur
- AWMF Patientenleitlinie [1] zuletzt abgerufen am 4.11.2020
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