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Granuloma anulare

Englisch: granuloma annulare

1. Definition

Das Granuloma anulare ist eine gutartige, vor allem bei Jugendlichen auftretende Hautveränderung mit derben, sich zentrifugal ausbreitenden Papeln.

ICD-10-Code: L92.0

2. Epidemiologie

Beim Granuloma anulare handelt es sich um eine seltene Erkrankung, von der vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind, wobei eine Gynäkotropie besteht.

3. Ätiologie

Die Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt.

4. Klinik

Die Erkrankung manifestiert sich durch derbe, hautfarbene bis gering gerötete Papeln, die in anulären Figuren angeordnet sind. Die Papeln verursachen weder Pruritus noch andere Beschwerden, breiten sich häufig weiter aus und heilen schließlich ohne Narbenbildung wieder ab. Typisch ist der schubförmige Verlauf der Erkrankung, der zu immer neuen Papeln führt. Prädilektionsstellen sind die Dorsalseiten von Füßen, Zehen, Händen und Fingern; das Granuloma anulare kann aber auch an den Unterschenkeln, den Unterarmen und Ellenbögen, im Gesicht, dem Gesäß und dem Stamm auftreten.

4.1. Sonderformen

4.1.1. Disseminierte Form

Charakteristisch für das Granuloma annulare disseminatum ist die Eruption von aggregierten Papeln und Knötchen über das gesamte Integument, mit Ausnahme des Gesichts und der Schleimhäute. Die disseminierte Form tritt vor allem bei Erwachsenen auf, wobei in einzelnen Fällen die Blutsenkung erhöht ist oder im Blut eine Eosinophilie zu finden ist. Es konnte gezeigt werden, dass diese Form bevorzugt bei HIV-infizierten Patienten auftritt.

4.1.2. Subkutane Knotenform

Charakteristisch für diese Form sind derbe Knoten in der Subkutis, wobei die Haut über den Knoten nicht verändert ist. Die Knoten findet man vor allem am Kopf, den Beinen und am Gesäß.

4.1.3. Plaqueform

Klinisch imponieren bei dieser Form flächenhaft infiltrierte, rötliche oder rotbraune Herde (Plaques)

4.1.4. Erythematöse Form

Bei dieser Form entwickeln sich blau- bis braunrote, flächige, randbetonte Erytheme, die unterschiedliche Konfigurationen annehmen können.

4.1.5. Granuloma anulare perforans

Das Granuloma anulare perforans ist eine seltene Verlaufsform, bei der es zu oberflächlichen Ulzerationen der Papeln kommt. Sie tritt insbesondere an den Extremitäten auf.

5. Histopathologie

Es lassen sich zwei histologische Varianten unterscheiden:

6. Diagnostik

Die Diagnose wird in der Regel anhand der Klinik gestellt. In unklaren Fällen erfolgt eine Biopsie.

7. Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch kommen folgende Pathologien in Frage:

Finden sich nur einzelne Herde an der Hand, ist ein Fremdkörpergranulom auszuschließen.

8. Therapie

Therapiert wird das Granuloma anulare mit Glukokortikoiden, vor allem als Folienverband oder intraläsionale Injektion. Nach Biopsie oder Kryotherapie erfolgt häufig eine spontante Rückbildung. Bei einer Dissemination der Erkrankung erfolgt eine systemische Therapie mit Isoniazid, Dapson oder auch durch die PUVA.

9. Prognose

Aufgrund der Möglichkeit der spontanen Rückbildung des Granuloma anulare ist die Prognose gut.

10. Quellen

  • Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Gerd Plewig et al., Springer, 7.Auflage
Stichworte: Hautveränderung, Papel
Fachgebiete: Dermatologie

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